[121] Oh Friede, der nun alles füllet,
erfüll auch uns mit süßer Ruh,
und bis ein Tag sich neu enthüllet,
deck uns mit trauten Träumen zu.
Wie manches, was des Tages Wille
mit rechter Klarheit nicht ergreift,
dem hilf, daß es in deiner Stille
zu freundlicher Vollendung reift!
Wen Schicksalsschläge grausam trafen,
den laß vergessen, was geschehn;
wer neid– und haßerfüllt entschlafen,
den laß versöhnt den Morgen sehn!
So allem, dem gleich uns auf Erden
zu Teil des Lebens schwankes Los,
laß deines Segens Tiefe werden,
gib Kraft aus deinem heiligen Schoß!
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Ich und die Welt
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