Die Elster

[302] Ein Bach, mit Namen Elster, rinnt

durch Nacht und Nebel und besinnt

inmitten dieser stillen Handlung

sich seiner einstigen Verwandlung,

die ihm vor mehr als tausend Jahren

von einem Magier widerfahren.


Und wie so Nacht und Nebel weben,

erwacht in ihm das alte Leben.

Er fährt in eine in der Nähe

zufällig eingeschlafne Krähe

und fliegt, dieweil sein Bett verdorrt,

wie dermaleinst als Vogel fort.

Quelle:
Christian Morgenstern: Ausgewählte Werke. Leipzig 1975, S. 302-303.
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