[36] Ludmilla. Vorige.
LUDMILLA durch die Mitte – legt ab. Da bin ich, Tante – guten Morgen, lieber Oheim.
WILHELMINE. Du bist sehr lange ausgeblieben, liebes Kind!
LUDMILLA. Ich hatte so viel zu besorgen – das Stickmuster – die Perlen – die Wolle – überall wurde ich aufgehalten.
WILHELMINE tritt zu ihr. Du siehst erhitzt aus, bist Du so rasch gegangen?
LUDMILLA. Es ist so schwül – wir bekommen sicher ein Gewitter!
WILHELMINE. Deine Augen leuchten auch so ungewöhnlich – ist Dir etwas begegnet?
BOLZAU für sich. Vielleicht eine Gefahr?
LUDMILLA. Nichts, Tante – nichts – was sollte mir denn begegnen?
WILHELMINE. Nun, man kann erschreckt werden – kann sich ängstigen –
BOLZAU. Ueberfahren werden – ja ja – die Welt ist voller Gefahren, mein Kind! – Aber Schatz, jetzt zeigen meine Uhr und mein Magen übereinstimmend eine Zeit – die höchste Zeit, daß angerichtet wird!
WILHELMINE zupft an Ludmilla herum. Nimm Dich ja immer in Acht, Ludmilla – befolge meine guten Lehren –
BOLZAU. Gieb mir Deinen Arm – wir wollen endlich zu Tische gehn! Will Wilhelmine abführen.