[504] Montan, Mops, Chloe.
CHLOE.
Je Mops, was schreyst du denn?
MOPS.
Ach! Chloe!
Montan geht ab und winkt Chloe.
Was? er fliehet?[504]
CHLOE.
Ja, ja, der Teufel geht, so bald er mich nur siehet.
MOPS.
Er geht, doch banner er gleich eine Hexe her.
CHLOE.
Wie? Was für Hexen?
MOPS.
Dich.
CHLOE.
Wenn ich doch eine wär;
Ich wollte dich
Geht auf ihn loß.
MOPS.
Au weh! du Hexe, bist ja eine!
CHLOE.
Nun gut, ich bins, darum brech ich dir Hals und Beine.
Sie jagen einander ein paarmal ringsherum.
MOPS.
Du Hexe laß mich gehn!
CHLOE.
Komm, laß dich prügeln.
MOPS.
Nein!
CHLOE.
Du mußt!
MOPS.
Ich will nicht. Au!
CHLOE.
Du mußt geprügelt seyn.[505]
MOPS.
Ich schreye Feuer!
CHLOE.
Halt!
Sie kriegt ihn zu packen.
MOPS.
Nimm mir nur nicht das Leben!
Du Hexe!
CHLOE.
Das hat dir der Teufel eingegeben.
MOPS.
Hast dus nicht selbst gesagt?
CHLOE.
Du Stockfisch!
MOPS.
Laß mich gehen,
Du und der Teufel – – – nun – – ich hab es wohl gesehen.
CHLOE.
Was hast du den gesehen?
Fährt ihn an.
MOPS weint.
Schon gut.
CHLOE.
Wer wird nun flennen!
MOPS.
Du kamst, der Teufel gieng, ihr müßt einander kennen!
CHLOE.
Ha, ha!
MOPS.
Ja lache nur, mir ist nicht lächerlich.
Buchempfehlung
Vier Erzählungen aus den frühen 1890er Jahren. - Blumen - Die kleine Komödie - Komödiantinnen - Der Witwer
60 Seiten, 5.80 Euro
Buchempfehlung
1799 schreibt Novalis seinen Heinrich von Ofterdingen und schafft mit der blauen Blume, nach der der Jüngling sich sehnt, das Symbol einer der wirkungsmächtigsten Epochen unseres Kulturkreises. Ricarda Huch wird dazu viel später bemerken: »Die blaue Blume ist aber das, was jeder sucht, ohne es selbst zu wissen, nenne man es nun Gott, Ewigkeit oder Liebe.« Diese und fünf weitere große Erzählungen der Frühromantik hat Michael Holzinger für diese Leseausgabe ausgewählt.
396 Seiten, 19.80 Euro