Siebenter Auftritt

[492] Die Vorigen, ohne Kraps.


WEINBERL. Den ehrlichen Mann werd'n s' schon durch die Aussagen seines Spießg'sellen kriegen. –


Hüllt sich in Kraps Mantel ein, und setzt dessen Hut auf.


CHRISTOPH. Was tun S' denn da?[492]

WEINBERL. Den andern muß ich erwischen.

CHRISTOPH. Sperrn wir 's G'wölb zu, so is er g'fangt.

WEINBERL. Daß er drin eine Tür eintritt, wem totschießt, und doch am Ende ein Ausweg findet. Nix, ich weiß schon was ich tu'. Wecken Sie nur derweil den Nachtwachter auf, und machen S' g'schwind Arretierungsanstalten.

CHRISTOPH. Gut. Aber is das a Glück; auf unserm Bodenkammerl hätten wir den Einbruch rein verschlafen.

WEINBERL. Jetzt war der Jux doch zu was gut.

RAB von innen sich der Türe nähernd. Wo zum Teufel bleibst denn du so lang?

WEINBERL nimmt die Larve vor, wodurch sich seine Stimme ändert. Ich komm' schon, ich komm' schon! – Winkt Christoph, daß er forteilen soll, und geht ins Gewölb ab.


Christoph läuft im Hintergrunde rechts ab.

Verwandlung.

Zanglers Wohnzimmer, rechts eine Seitentüre, im Prospekt eine Türe, welche in das Gewölb hinabführt. Rechts vorne steht ein Silberkasten, links vorne ein Fenster mit Vorhang. Am Prospekt ist Zanglers Bett.


Quelle:
Johann Nestroy: Werke. München 1962, S. 492-493.
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Einen Jux will er sich machen
Nestroys Werke in zwei Bänden. Erster Band: 1. Der böse Geist Lumpazivagabundos, 2. Weder Loorberen noch Bettelstab, 3.Die beiden Nachtwandler, 4. Einen Jux will er sich machen, 5. Der Zerissene (Bibliothek Deutscher Klassiker)
Einen Jux will er sich machen: Posse mit Gesang in 4 Aufzügen