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[410] Heinrich, Nelkenstein.
HEINRICH. Euer Gnaden haben mich rufen lassen.
NELKENSTEIN. Ja, ich habe wegen deiner Geliebten mit dir zu sprechen.
HEINRICH. O, mein Unglück ist grenzenlos. Gestern wollt' ich sie entführen, mein Plan ist aber gescheitert.
NELKENSTEIN. Das Unglück ist so groß nicht.
HEINRICH. Was wird sie jetzt zu erdulden haben!
NELKENSTEIN. Die arme Unschuld!
HEINRICH. Ich liebe sie mehr als mein Leben!
NELKENSTEIN. Potz Narren und kein End'! Sag' mir doch um alles in der Welt, was findest du an ihr?
HEINRICH. O, sie ist ein Engel!
NELKENSTEIN mit Ironie. Ein Engel! Zwar, das ist Geschmackssache, aber ihr Benehmen, ihre Sitten, diese gemeine Koketterie –[410]
HEINRICH aufbrausend. Gnädiger Herr – Mit Mäßigung. wenn Sie nicht mein Gebieter wären, ich würde diese Schmähung meiner Geliebten nicht mit Geduld ertragen.
NELKENSTEIN unwillig. Nun, so nimm sie und sei in Henkers Namen glücklich mit ihr! Öffnet die Kabinettüre. Heraus, liebenswürdige Jungfrau!