Zueignung

Nimm Deutschland diese wen'gen Blätter

– ich rufe Dich als Muse an,

denn Gott und alle andern Götter

sind heute für uns abgetan.

Ein Hutten konte seinem Kaiser

noch offenbar'n sein Herzeleid;

kein Dichter würd' es heut', kein Weiser,

kein Deutscher sich's getrauen heut':

Wir sind verwundet bis zur Fiber

– getrieben hat man es zu bunt –

Ergriffen sind wir All' vom Fieber,

getreten Alle wie ein Hund ...

Nimm's nicht als Unglük, als Verhängnis,

wenn Dich beleidigt dies und das,

ich komme grad' aus dem Gefängnis,

und meine Wimper ist noch naß.


Regensburg, 8ten August, 1896.[38]

Quelle:
Oskar Panizza: Dialoge im Geiste Huttens. München 1979, S. 38-39.
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