|
[60] Die Melancholie, das ist nun eine echt deutsche Krankheit! Vergissmeinnicht-Krankheit – »Röslein-Röslein-rot«-Krankheit – Blizblaue-Äuglein-Krankheit.–
Bis in die süssesten Geheimnisse des Herzens dringt diese Psichose und offenbart all' Eure Sehnsucht, all' Eure Liebe, all' Euer Jammern über das verlor'ne Glück, das immer da ist, wo Ihr nicht seid. Und Eure Lieder, Euer Singen und Sagen, Euer Flehen um die Herzallerliebste, um's »Resele« und um's »Bärbele«, Eure Gesänge von »helden lobebaeren«, und Euer tiefes Verlangen nach der »blauen Blume« und dem Jenseits liegt in dieser melancholia germanica. Ihr seid das tiefsinnigste und melancholischste Volk dieser Erde. Und man braucht nur in Eure Augen zu sehen, um die Tiefgründigkeit Eures Empfindens, Euren Sehnsuchtsschmerz zu erkennen.
Und weil Ihr denn das Sehnen nicht lassen könt, so sehnt Ihr Euch nach anderen politischen Zuständen. Ja, zum Henker, was geh'n Euch die politischen Zustände an? Kümmert ihr Euch um die politischen Zustände anderer Länder. Schreibt über englische Ver fassungs-Geschichte19,[60] oder über die französische Revoluzjon20, oder über Römische Geschichte21, wie Ihr das bisher zur Zufriedenheit dieser Länder gethan habt, aber was gehen Euch Eure politischen Zustände an? Wisst Ihr nicht, dass diese ein für allemal durch die von Gott über Euch bestelten Fürsten geregelt sind? Und dass diese Fürsten zum Teil schon seit 800 Jahren über Euch regieren? Und dass diese Fürsten sich auf diese lange Regirungszeit berufen?: dass man doch nach so langer Zeit keine Veränderung herbeiführen könne?
Die seit 800 Jahren regieren, berufen sich auf die 800 Jahre. Und die seit 600 Jahren regieren, berufen sich auf die 600 Jahre. Und die seit 50 Jahren regieren, berufen sich auf die 50 Jahre. Und die seit 10 Jahren regieren, berufen sich auf die 10 Jahre. – Nach so langer Zeit! –
Und Ihr, deren Gedanken vielleicht erst seit Vorgestern datiren, wolt dagegen aufkommen! – Gerade in dem Punkt, in dem es nichts zu »sehnen« gibt, kaprizirt Ihr Euch auf's »Sehnen«! – Warum soll denn ein »angestamtes Fürstenhaus«, das seit 800 Jahren regiert, nicht noch einmal 800 Jahre regieren, und dann erst recht noch einmal 800 Jahre – und dann wiederum erst neuerdings 800 Jahre – und dann immer und immer wieder 800 Jahre? .... ...
Ja, wie lange denn?
Immer, immer, immer, immer! – Wenn erst ein Fürstenhaus viermal 800 Jahre, 3200 Jahre über Euch geherrscht hat,[61] werdet Ihr dann nicht endlich Euer »Sehnen« aufgeben? – Sehnt Ihr Euch nach Veilchen, nach hübschen Mädchen, nach Turnerfesten, nach Gesangsvereinen, nach Manöver, von mir aus auch nach Gott, Himmel und Erde, aber lasst Euer Sehnen nach neuen Regierungsformen, auf welchem Gebiet Euch jedes Urteil abgeht, und eine Ansicht nimmermehr zusteht22.
Da skandalisirt Ihr und schreit so alberne Frasen hinaus, wie: »es genüge nicht der Besiz einer gestikten Pferdsdeke, um über die Deutschen herschen zu dürfen!« – Ich sage Euch: es genügt der Besiz einer gestikten Pferdsdeke, um über die Deutschen herschen zu können! Und wer das nicht einsieht, und verlässt sich auf sein seelisches Grundfänomen des »Sehnens«, und lässt sich die Augen übergehen, und seufzt und tut, und wird melancholisch, der leidet an psichopatia criminalis; denn Melancholie und falsches Sehnen, regierungswidriges Sehnen, sind Teile und Simptome der psichopatia criminalis. Ihr braucht keine revoluzionären Handlungen zu begehen, Ihr braucht Niemanden von der »gestikten Pferdsdeke« herunterzureissen, Ihr braucht nicht Zeter-Mordjoh zu schreien, Eure verdamte Sehnsucht genügt mir, Euer Singen von allzu patrjotischen Liedern, in denen der Name »Teutsch« eigentümlich betont wird, ohne dass vorher das Hoch auf die Majestät ausgebracht ist, Euer Pokuliren und Singen von Freiheitsliedern – was ist das »Freiheit«? – Euer Amüsiren und Hochzeitsfeiern, ohne dass Ihr an den Allerhöchsten denkt und ihm das erste[62] Glas dargebracht – das Alles ist mir ein Greuel, das Alles sind Simptome nicht geregelter seelischer Gesundheit – o Ihr braucht nicht zu randaliren in diesem Kapitel (wir stehen jezt bei der Melancholie), es genügt, dass Ihr stumpfsinnig beim Glas Bier sizt und denkt – an was denkt? – und zwischen den Zähnen murmelt
»Freiheit, die ich meine,
süsses Engelsbild ....«,
ja, was meinst du, Kranker, für eine Freiheit?
Reden wir ein bischen vom Irrenhaus!
Es gibt wol keinen Abschnitt in der ganzen deutschen Geschichte, in der das Verlangen nach Irrenhäusern ein so mächtiges war, wie in der Zeit von der Gründung des deutschen Bundes an bis zum Jahr 1848. Alles was die Leute damals auf ihren Schüzen- und Turnerfesten, die Studenten und Professoren auf ihrem Wartburgfeste (1817), die Liberalen und Demokraten auf ihrer Hambacher Verbrüderung (1832) zusammen-»sehnten«, -sangen, -turnten und -schrieen, war melancholisches Gewäsch, zum Teil unter manjakalischer Aufführung, was viel besser, besser für die Beteiligten wie für die Zuschauer, sich in den kühlen Korridors und den bequemen Bade-Räumen razionell geleiteter Dentenzjons-Anstalten abgespielt hätte. Diese Leute wolten alle die Einheit Deutschlands, die Freiheit, die Verbrüderung, umarmten und umhalsten sich in ihrer »Vergissmeinnicht-Sehnsucht« und verschmolzen mit ihren Seelen unter dem mistischen Simbol der »blauen Blume« – aber sie wolten das Alles ohne die deutschen Fürsten; ohne die deutschen Fürsten, die doch von Gott zur Überwachung der deutschen patrjotischen Gelüste eingesezt waren.
»Fürsten zum Land hinaus,
Jezt komt der Völkerschmaus ....«
derartig frivole, gotteslästerliche Verse (denn wer die Fürsten schmäht, lästert Gott, der die Fürsten eingesezt hat), oder:[63]
»Fürsten gebt die grossen
Purpurmäntel her,
daraus macht man Hosen
für das Freiheitsheer ....«!!
Das ist Irrenhaus-Poesie, wie sie erst jüngst von Lombroso und du Prel in ihren Studien zur Mistik des Irrenhauses vortrefflich charakterisirt wurden.23 Wie schon in der Einleitung gesagt: ein mässig grosses Irrenhaus zwischen Frankfurt und Karlsruhe hätte diese ganze jammervolle Bewegung, vor der der Genius der deutschen Fürsten traurig die Fakel senkt, im Keime erstikt, und sie, statt in der deutschen Geschichte, auf die Krankenbögen einer human geleiteten Provinzjal-Irrenanstalt verzeichnet. Leider waren die Simptome der psichopatia criminalis damals noch so wenig studirt, einerseits, andererseits die Sicherheit und das Selbstbewusstsein der deutschen Fürsten im Hinblik auf ihre Unentbehrlichkeit und ihr Gottesgnadentum noch nicht auf der glüklichen Höhe angelangt, wie heute.
Aus der Fülle des aus jenen Jahren vorliegenden Kranken-Materjals geben wir hier nur einige der markantesten Fälle, wie sie sich gerade der junge Arzt und der junge Verwaltungsbeamte einprägen muss.
Beobachtung 3. Paranoïsche Veranlagung. Forsirtes Autodidaktentum zur Stüze der wahnhaft gehobenen Persönlichkeit. Religiöser Wahnsinn. Gotteslästerung. Wiedertäuferische Allüren. Gefängnis. Später rapide geistige Erschöpfung und Tot. – Wilhelm Weitling, Schneider, wie alle deutschen Schuster und Schneider von einem spekulativ-mistischen Trieb beherrscht, der unbegreiflicher Weise selbst vor den heiligen Tronen der Allerhöchsten nicht Halt macht. 38 Jahre alt, mit wertlosem Wissen den Kopf vollgepfropft, begint er, nachdem er sich auf der Wanderschaft viel herumgetrieben, in Genf ein gut charakterisirtes paranoïsches[64] Glükseligkeits-Sistem, vorzutragen, welches, wie dies so oft geschieht, – siehe: Christus' Erfolg bei Zöllnern, Fischern, Prostituirten – bei unwissenden, blutleeren, sugestiblen Proletarjern Anhang findet. – In seinen Büchern heisst es z.B.:
»Brüderlichkeit durch Wiedereinführung des Du-Wortes, durch Übung im Verzeihen jedweder Beleidigung, durch die Gewohnheit, jedes Vergehen als eine Krankheit zu betrachten24. ... »Mässigkeit in allen Lasten und Genüssen beobachten, soviel dies jezt nur immer möglich ist, weil man sich dadurch einen Schaz erhält, der Gesundheit heisst und über Reichtum und Ehre geht .... »Jede Ohrenbläserei mit Beschämung des Ohrenbläsers zurükzuweisen, selbst wenn sie Wahrheit enthält. Jede Unzufriedenheit mit dem Betragen eines der Brüder ihm selbst unter vier Augen äussern, und nicht vorher gegen einen andern, darum auch jeden, der uns öffentlich beleidigt und beschimpft, als einen Kranken ansehen, der in demselben Augenblik nicht Herr seiner selbst ist, ebenso jeden Verbrecher, und deshalb auch Niemanden, der zu Gefängnisstrafen und dergleichen verurteilt wird, verachten ....25« Soviel Worte, soviel Unsinn. Fast jeder Gedanke regierungsfeindlich. Bald begann der Kranke in psalmodischer Sprache zu reden und sich Christusähnlich herauszudrapiren: »Kommt Alle her, die Ihr arbeitet, die Ihr mühselig, beladen, arm, verachtet, verspottet und unterdrükt seid; wenn Ihr Freiheit und Gerechtigkeit für alle Menschen wolt, dann wird dies Evangelium Euren Mut von Neuem stählen und Eure Hoffnung frische Blüte treiben ....[65] 26 »Es wird die bleichen Wangen der Sorge wieder färben, und in das Auge des Kummers einen schönen Strahl der Hoffnung werfen. »Die entmutigten schwachen Herzen wird es stärken, und in das Hirn des Zweiflers die Macht der Überzeugung giessen. »Auf die Stirn des Verbrechers wird es den Kuss der Versöhnung drüken, und die finstern Mauern ihres Kerkers mit einem Schein der Hoffnung lichten«.27 Gegen diese Beschönigung des Verbrechens und Schiller'schen Frasen-Schwulst schritt endlich die Regierung ein. Weitling wurde wegen Gotteslästerung und Angriffs auf das Eigentum in's Gefängnis geworfen. Viel zu spät! denn während Jahrelanger Agitazion hatte der selbstbewusste Schneider Tausende angestekt. Charakteristisch ist, dass sich Weitling auf Luther, Karlstadt und Thomas Münzer berief, Leute, die die inzwischen rührig fortschreitende Wissenschaft längst selbst als geisteskrank erkant hat. Das Resultat seines Gefängnis-Aufenthalts, einen Haufen verschrobener, weinerlicher Fantasieen – zu was weinen, diese Leute? – gab der bekante, selbst revoluzjonäre Heine-Verleger, Hoffmann und Campe in Hamburg, der ohne einen einzigen preussischen Orden gestorben ist, im Druk heraus.28 Weitling selbst flüchtete sich bald darauf nach Amerika, wo ihn ein später, geistiger Tot ereilt hat. – Eigentümlich ist, dass Weitling noch immer in Konversazjons-Lexika genant wird. Dort gehört er doch nicht hin; sondern in die Fach-Literatur.[66] 29 Handelt es sich bei Weitling um einen dünnfadigen Schneidergesellen mit verschlissenen Gefühlen und wasserblauer Vaterlandsliebe, so steht mit der folgenden Figur ein mehr trunkener, vollblütiger, schulternbreiter und troziger Mensch vor uns, der mit pochendem Herzen und wildem Patos sich »an's Vaterland, an's teure, anschliessen« wolte, statt an die Bezirksgerichtlichen Verordnungen seiner Gemarkung. Diese Sorte von melancholia atra und attonita mit ihrer wilden Geste, ihren rollenden Augen, Brustton der Überzeugung und mit dem Prunken eines kolossalen Gefühls, ist nicht weniger gefährlich als die wasserblaue, dünnfieslige melancholia subtilis und sentimentalis. Schleicht diese sich mit flüsterndem Zweifel und Herrnhut'schen Lämleins-Frasen in die Herzen regierungsfreundlicher Untertanen, so reissen jene mit dem blutigen Anprall eines Schiller'schen Patos und den Mörsern donnernder Beredsamkeit ihre Zuhörer in einem Augenblike nieder und drüken ihnen erbärmliche Stimmzettel in die Hand. In beiden Fällen ist die Irrenstazjon die einzige Rettung für solche Ästetiker. Hier, der Schneider, auf die ruhigere Abteilung, dort, der Gerber, der Mezger, der Gürtler, oder was er gerade ist, auf die unruhige Abteilung. Kein Wunder, dass auch der Held des vorliegenden Falls, da er in der Freiheit behandelt werden musste, binnen Kurzem vor dem Peletonfeuer östreichischer Gardisten sich in seinem Blute wälzen musste.
Beobachtung 4. Schwärmerische Vaterlandsliebe (patriotismus exaltans). Grössenwahnsinnartige Ausgeburten und patrjotische Gründungen (megalomania patriotica). Erschöpfung und Tot durch die[67] Regierung. – Robert Blum, 41 Jahre, mit von Hause aus geordneten und gutmütigen Anlagen, komt durch seine Beschäftigung mit dem Teater und der Welt des Scheins zu der Anschauung von der spielenden Leichtigkeit der Herbeiführung politischer Ereignisse und Staatsakzjonen. Mangelhalfte Selbstkritik. Überwuchern des Anschauungslebens. Als er, von Köln nach Leipzig übergesiedelt, in literarische Zirkel komt, sieht er, von unläugbarer oratorischer und schriftstellerischer Fähigkeit unterstüzt, wie leicht es gelingt, Ideen in Wirklichkeit umzusezen. Er verfält nun ganz dem Grössenwahn, gründet »Vaterlands-Blätter«, »Vaterlands-Vereine«, »Vaterlands-Handbücher«, ganz im Sinne seiner überquellenden patriotischen Begeisterung. Die Behörden werden auf den Exaltirten aufmerksam. Da es an tüchtigen psichjatrischen Lehrbüchern fehlt, wird er unter das politische Gesichtsglas genommen, und die »Paragrafen« normirt, unter denen er früher oder später gefasst werden kann. In Frankfurt, wohin er von einer urteilslosen, selbst erkrankten Wählerschaft geschikt wird, reisst er die in vornehmer Sitlichkeit beratenden, Mitglieder des Bundestages zu unüberlegten Beschlüssen hin, und bringt das ganze Staatsschiff in gefährliches Schwanken. Nach Wien delegirt, stürzt er sich mit maasloser Begeisterung in diese Missjon, um die guten östreichischen Bürger von ihrem edlen Herrscherhause loszureissen und an's teure Vaterland anzuschliessen. Der Fall wird dadurch zu einem Grenzfall von melancholia atra und mania complicans. Noch rechtzeitig gelingt es dem edlen Fürsten Windischgrätz, die belagerte Stadt einzunehmen, bevor unter den so leicht empfänglichen Wienern eine allgemeine Manie und Vaterlands-Verbrüderung Plaz gegriffen. Der Kranke wird in einem Zustand tiefster Erschöpfung in einem Gasthaus aufgegriffen, unter einen der rasch gezimmerten fürstlichen Paragrafen eingeschachtelt und zum Tot durch den Strang verurteilt. Auch hier liess der edle Fürst Milde walten und begnadigte den Kranken, dessen Zustand, der edle Fürst vielleicht erkante, zum Regierungstod durch Blei. Tot durch die Regierung am 9. November 1848. Wegen der Schnelligkeit des Begräbnisses konte eine Sekzjon der Leiche nicht stattfinden, die zweifellos ein turgeszentes Gehirn und die nötige Verwachsung der Gehirnhaut mit der Schädelkapsel ergeben hätte.
Wir begnügen uns mit diesen beiden Krankheitsfällen zur melancholia subtilis und atra in ihren regierungsfeindlichen[68] Formen. Dem verständnisvollen Leser wird klar geworden sein, wie es sich gerade hier darum handelt, möglichst frühzeitig die ersten Simptome dieser schweren Staats-Psichosen zu erkennen, früher, als die davon Befallenen ihre melancholischen und sentimentalen Schriften und Drukwerke über die Hinfälligkeit der alten Regierungsformen und die Entbehrlichkeit der von Gott bestelten Fürsten veröffentlicht haben. Das Jahr 1848 und die ihm vorausgegangenen Zeiten bieten auf Schritt und Tritt eine Fülle von kasuistischem Materjal für die staatsfeindlichen Gehirn-Erkrankungen, das leider auf den Universitätskliniken und in den psichjatrischen Hörsäälen noch immer nicht genügend ausgenüzt ist, so dass es den Studenten oft schwer, und nur gelegentlich aus der Beschaffenheit der Knopflöcher ihrer Professoren möglich, wird, zu erfahren, wie selbe über diese politischen Krankheitsformen denken. Besonders die lirischen Psichosen der dreissiger und vierziger Jahre mit ihrem staatsfeindlichen Augen-Aufschlagen und fürstenwidrigen Jammern, mit ihren illegalen Gefühlen und erotischen Stammeln vor Kommerzjenratstöchtern (die man nun und nimmer heimführen kann), diese und ähnliche mit unstatthaftem Weltschmerz und Seelen-Zerrissenheit einhergehenden Erscheinungen sind noch lange nicht genügend in ihrem patogenen, Trone-erschütternden und Fürstenmätressen-beunruhigenden Wert erkant und gewürdigt. Und gerade hier wäre eine eingehende und scharfe Instrukzjon der jungen Ärzte und angehenden Kreisphisici von ungeheurer Wichtigkeit; besonders in unseren heutigen so traurigen, fürstenverachtenden Zeiten, in denen leicht wieder eine mania wie in den dreissiger und vierziger Jahren dieses Jahrhunderts Plaz greifen kann, deren erkrankte Geister dann das treue, vertrauensvoll zu seinem – oder seinen – Fürsten aufblikende Volk schneller anstekt, als man glauben mag, und wobei dann Hülfe zu spät komt.[69]
Ausgewählte Ausgaben von
Psichopatia criminalis
|
Buchempfehlung
Die ältesten Texte der indischen Literatur aus dem zweiten bis siebten vorchristlichen Jahrhundert erregten großes Aufsehen als sie 1879 von Paul Deussen ins Deutsche übersetzt erschienen.
158 Seiten, 7.80 Euro
Buchempfehlung
Zwischen 1765 und 1785 geht ein Ruck durch die deutsche Literatur. Sehr junge Autoren lehnen sich auf gegen den belehrenden Charakter der - die damalige Geisteskultur beherrschenden - Aufklärung. Mit Fantasie und Gemütskraft stürmen und drängen sie gegen die Moralvorstellungen des Feudalsystems, setzen Gefühl vor Verstand und fordern die Selbstständigkeit des Originalgenies. Für den zweiten Band hat Michael Holzinger sechs weitere bewegende Erzählungen des Sturm und Drang ausgewählt.
424 Seiten, 19.80 Euro