Von Schimpff das 27.

[23] Einer klagt stetz sein rote Kappen.


Es was auf einmal einer gefangen, den wolt man hencken, als man auch thet. Da man in hinuß fůrt, da klagt er nichtz dan sein rote Kappen, dy er in dem Turn het lassen ligen. Was man im sagt, so was es nichtz dan als sein rote Kap: Het ich mein rote Kappen!

Also sein vil, die sich an dem letsten bekümern mit nerrischen Dingen, so sie sich mit Got und mit Rüwen irer Sünd solten bekümern, als Franciscus Petrarcha spricht: (Quamdiu spiritus est in corpore, liber est animus). ›So lang der Geist in dem Leib ist, also lang ist das Gemüt frei; es mag sich zů Got oder von Got wenden.‹

Quelle:
Johannes Pauli: Schimpf und Ernst. Teil 1. Berlin 1924, S. 23-24.
Lizenz:
Kategorien:
Ausgewählte Ausgaben von
Schimpf und Ernst
Sinnreiche Und Unterhaltende Geschichten Aus Frater Johannes Pauli's Schimpf Und Ernst
Schimpf und Ernst