Von Schimpff das 434.

[256] Der Hund verriet ein Mörder.


Uf einmal ward einer von einem Mörder ermort. Und da niemans wust, wer es gethon het, da was des dotten Mans Hund, wa er den Mörder sahe, so fiel er in an, als wolt er in fressen, es wer in der Kirchen oder uff der Gassen, es wer wa es wolt, das man ein Arckwon uff in het, das im der Hund so feint wer. Und man greiff zů im. Da sagt er, er het es gethon. Also gab man im sein Lon.

Darumb wolt Got, das die Menschen einander trüw weren, oder nur ein Fründ dem andern, als die Hund iren Herren sein!

Quelle:
Johannes Pauli: Schimpf und Ernst. Teil 1. Berlin 1924, S. 256.
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