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[91] Au, mein Rücken, – weh, mein Rücken!
Eben heut
Hat ihn mir der böse Nachbar
Durchgebläut!
Mit dem Knüttel – hätt' ihn dafür
Gott gestraft! –
Hieb er los auf meinen Rücken
Schauderhaft!
Hat der Kerl nicht einen Garten?
Und darin
Bäume, wo die allerschönsten
Birnen blühn?
So verlockend haben die mich
Angesehn,
Kann ein schwacher Mensch, wie ich, da
Widerstehn?
Und ich übersprang die Planke,
Aber – krach,
Lag ich da, als ob mir jede
Rippe brach!
So erwischte mich der Nachbar,
Zum Verdruß!
Alles gab mir der Patron, nur
Keinen Kuß!
Herrgott, hat der Alte mores
Mich gelehrt!
Alle Engel hab' ich singen
Da gehört!
Hiebe gab's, und wieder Hiebe,
Ohne Zahl,
Ach, wie viele, weiß Gott selber
Nicht einmal!
[92]
Und der Mond stand hoch am Himmel,
Und in Ruh'
Schaute anfangs er dem grimmen
Treiben zu;
Endlich hüllt' in Trauerwolken
Er sich ein,
Um des Mitleids stille Träne
Mir zu weihn.
Nur der böse Nachbar fühlte
Nicht so fein,
Immer haut' er, immer ärger
Auf mich ein,
Schrecklich war's, ein rechter Jammer,
Hieb auf Hieb –
Noch ein Glück, daß ich nicht auf dem
Platze blieb!
's ist ja gut! – Und überwunden
Hab' ich's bald,
Doch mit Zinsen wird's dem Nachbar
Heimgezahlt!
Denn ich weiß, wie viel's geschlagen, –
Daß verflucht
Gern und oft auch er verbotne
Früchte sucht!
Wer schleicht sich vor unser Fenster
Abends hin?
Glaubst du, Alter, daß ich gar so
Blöde bin?
Splitter nur in fremden Augen
Siehst du Wicht,
Doch den Balken in den eignen
Siehst du nicht!
[93]
Weil ich ein paar Birnen mause,
Seht doch an!
Und er selber stiehlt, der Brave,
Wo er kann:
Küsse stiehlt er meiner Schwester
Oft mit List,
Wenn die Mutter gläubig just die
Bibel liest.
Dich erwisch' ich einmal vor dem
Fenster schon,
Und dann, wett' ich, kommst du mir nicht
Heil davon!
Gleich hol' ich die Mutter selber
Aus dem Haus, –
Oder gieß' den Wassereimer
Auf dich aus!
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