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[89] Ach, deine Hand dem müden Geiste reiche,
Amor und meinem Kiel, dem schwachen, bangen,
Von ihr zu sagen, die empor gegangen,
Unsterblich, Bürgerinn im Himmelreiche!
Gib, daß mein Wort, o Herr, sein Ziel erreiche,
Wohin es durch sich selbst nicht kann gelangen,
Dieweil die Welt, nicht werth, sie zu umfangen,
Nichts hat, was ihr an Reiz und Tugend gleiche!
Drauf Er: »Was wir, ich und der Himmel, können,
Und guter Rath und frommen Umgangs Freuden,
Das war in ihr; nun läßt's der Tod entbehren.
Keine Gestalt war je ihr gleich zu nennen
Seit Adams Ersterwachen. – G'nug vor'm Scheiden!
Mit Zähren sag' ich's, und du schreibst's mit Zähren.«
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Canzoniere
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