3.

[458] * * *

Blepharo, Amphitruo, Jupiter.


* * *

BLEPHARO.

Vertragt euch unter euch! Ich gehe fort: ich hab' zu tun. Noch nie,

So deucht mir, habe ich so etwas Wunderliches je erlebt.[458]

AMPHITRUO.

Ach, Blepharo, ich bitte, gehe nicht und stehe mir als Anwalt bei!

BLEPHARO.

Leb' wohl! Wozu den Anwalt? Ich weiß ja nicht, bei wem ich Anwalt bin.

JUPITER.

Ich gehe jetzt hinein: Alkumena gebiert.

AMPHITRUO.

Ich Unglücksmensch!

Was fang' ich an, nachdem Anwält' und Freunde von mir gehn?

Doch ungerächt soll nimmermehr mich jener foppen, wer er sei!

Ich gehe gradeswegs zum König, trage ihm die Sache vor.

Bei Gott, ich nehme Rache, heute, an dem thessal'schen Zauberer,

Der mir den Geist in meinem Haus so völlig in Verwirrung bringt.

Doch wo ist der? Er ist hineingegangen, zu meiner Frau, so scheint's.

In Theben lebt kein Mensch, der in gleichem Elend steckt. Was fang' ich an?

Von allen Menschen so mißachtet, jedem, dem's beliebt, zum Spott!

Jetzt weiß ich, was ich tu': ich stürz' ins Haus und schlachte jeden ab,

Den ich zu sehn bekomme, sei es Sklave, sei es Magd, sei's Weib,

Sei's Ehebrecher, Vater oder Ahn. Und daran sollen mich

Nicht Jupiter nicht alle Götter hindern, wollten sie es auch:

Ich führ' es durch, wie ich's beschlossen habe. Nun – ins Haus hinein! –

Blitz und Donner, Amphitruo stürzt zu Boden.


Quelle:
Plautus: Amphitruo. In: Die Komödien des Plautus, Band 4, Berlin 1922, S. 365–466, S. 458-459.
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