11. Dancke

[126] Der vns geschaffen hat/ von dem wir alles haben

Was wir bedörftig seyn/ der vns erlöset hat/

Durch den man heilig wird; vnd der uns frü vnd spat

Beschirmet/ vnd versorgt/ der hertz' vnd geist zu laben

Vns geist vnd labsal gibt/ der auch die jungen raben

Nicht ungespeiset lässt: nach dessen weisen rath

Vns erde/ luft vnd meer bezeugen in der that

Den milden überfluss vnd reichthum seiner gaben

Der vns/ zu vnserm nutz'/ hat dieses grosse rund[126]

Worauf wir stehn vnd gehn geleget in den grund:

Der alle ding' erhält in jhren ordnungs-schrancken.

Der alles ist vnd kan/ der alles schafft vnd thut:

Der mit der that beweisst/ er sey das höchste gut.

Ach wiltu/ liebe seel'/ ach wilt du dem nicht dancken!

Quelle:
Deutsche Literatur, Reihe Barock, Erg.-Bd., Leipzig 1939, S. 126-127.
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