33. Meid' abgötterey:

[135] Nicht der allein der sich für götzen beuget/

Der einen gott (nach menschen wahn erdichtt/[135]

Den menschen hand gemacht vnd aufgerichtt)

Zum gotte macht/ der sich für bildern neiget/

Vnd jhnen noch mit andacht ehr' erzeiget/

Ist abgöttisch. Wer zu dem gelde spricht:

Du bist mein Gott; wer seine zuversicht

Auf menschen stellt: wer seinen lüsten fräwet.

Wer seinen bauch als einen abgott ehrt/

Vnd wie der bauch befielet gleübt vnd lehrt

Der/ gläube mir/ ist auch ein götzengrüsser.

Wer ein geschöpff' als seinen schöpffer liebt/

Vnd jhme das/ was Gott gebieret/ giebt/

Ist albereit ein grober bilderküsser.

Quelle:
Deutsche Literatur, Reihe Barock, Erg.-Bd., Leipzig 1939, S. 135-136.
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