XXI

[405] Am Hoftor schied sie von der Alten.

Doch anderntags schon, wie im Traum,

Betrat, vor Sehnsucht nicht zu halten,

Sie wieder jenen stillen Raum

Und spann sich hier im Kabinette,

An der von ihm verlaßnen Stätte,

In ihren Gram versunken ein

Und weinte lang für sich allein.

Dann endlich fing sie an zu lesen:

Zwar erst mißfiel ihr alles noch,

Weil fremd und seltsam; bald jedoch

Ergriff sie dieses andre Wesen,

Und langsam in der Stunden Lauf

Ging eine neue Welt ihr auf.
[405]

Quelle:
Puschkin, Alexander Sergejewitsch: Eugen Onegin. In: Gedichte, Poeme, Eugen Onegin, Berlin 1947, S. 405-406.
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