[298] Vor Tagesanbruch stand sie gerne
Schon am Balkon, vom Schlaf erfrischt,
Wenn nach und nach der Chor der Sterne
Am bleichen Horizont verlischt,
Die fernen Hügel rot zerfließen,
Frühwinde sanft den Morgen grüßen
Und dann im Glanz der Tag erwacht.
Im Winter selbst, wenn tiefe Nacht
Noch hüben in den Tälern schlummert
Und drüben blaß und still der Mond
Auf dunklen Wolkenschleiern thront,
Der graue Osten träge schlummert –
War sie gewohnt bei Kerzenschein
Schon zeitig aus dem Bett zu sein.