VII

[287] Noch rein und unberührt geblieben

Vom Lastertreiben dieser Welt,

War noch von Freundschaft, treuem Lieben

Sein ahnungsloses Herz geschwellt.

Noch stand es holdem Irrtum offen,

Noch wiegte ihn ein süßes Hoffen,

Und gläubig gab sein Schwärmersinn

Sich noch dem Trug des Lebens hin.

Den Zweifel, wenn er leis erwachte,

Verscheuchte seiner Träume Spiel,

Wobei er sich des Daseins Ziel

Als abgrundtiefes Rätsel dachte,

Sich oft den Kopf darum zerbrach

Und von der Zukunft Wundern sprach.
[287]

Quelle:
Puschkin, Alexander Sergejewitsch: Eugen Onegin. In: Gedichte, Poeme, Eugen Onegin, Berlin 1947, S. 287-288.
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