[22] Vorige, ohne Heinrich. Fürsten.
FÜRSTEN.
Wir kommen, Euch Herrin, zum Fest zu geleiten,
Der Kaiser befahl es.
IRMENGARD.
Ihr seht uns bereit.
ERSTER UND ZWEITER FÜRST leise und geheimnißvoll zu Irmengard.
Vor allen vernehmet die wichtige Kunde, –
DRITTER UND VIERTER FÜRST eben so einfallend.
Es nahet dem Rheine mit furchtbarem Heere
Sich Heinrich der Löwe.[22]
AGNES UND IRMENGARD.
Ha, schreckliche Kunde!
ANDERE FÜRSTEN wie die Vorigen.
Um blutige Unbill am Kaiser zu rächen.
DIE ERSTEN.
Er findet Genossen.
PHILIPP für sich.
Doch auch den Versöhner.
FÜRSTEN.
Er schmachtet im Banne.
ANDERE.
In Fesseln der Sohn!
AGNES UND IRMENGARD.
Unselige Fehde!
FÜRSTEN zu Agnes.
Nun müßt Ihr entsagen
Dem früher Verlobten, nichts rettet ihn mehr.
AGNES für sich.
Nicht wird der Geliebte dem Tode entgeh'n!
IRMENGARD UND PHILIPP für sich.
O, wenn man ihn fände, wärs um ihn gescheh'n.
FÜRSTEN.
Es löset die Reichsacht das ält're Versprechen.
[23] AGNES zu Irmengard.
O Mutter! o Mutter! wie trag ich die Pein?
Ach wäre doch Agnes das Opfer allein!
IRMENGARD.
Verbirg deine Thränen, sie mehren die Pein,
Durch Vorsicht erlangen wir Rettung allein.
PHILIPP zu Agnes.
Verbergt Eure Thränen, sie mehren die Pein,
Durch Vorsicht erlanget ihr Rettung allein!
FÜRSTEN UND RITTER zu Agnes.
Verbergt Eure Thränen, seid heiter zum Schein,
Denn Vorsicht erringet Euch Rettung allein.
Irmengard wird von Philipp, Agnes von einem der Fürsten abgeführt. Die gegen den Schluß des Gesanges herbeigekommenen Frauen Irmengard's
folgen mit den Fürsten und Rittern.
Verwandlung.
Glänzend erleuchteter Festsaal. In der Mitte des Hintergrundes der kaiserliche Thron auf einer Erhöhung, zu der mit reichen Teppichen belegte Stufen führen. Auf beiden Seiten Estraden für die Fürsten und Frauen.
[24]
Buchempfehlung
Dem Mönch Medardus ist ein Elixier des Teufels als Reliquie anvertraut worden. Als er davon trinkt wird aus dem löblichen Mönch ein leidenschaftlicher Abenteurer, der in verzehrendem Begehren sein Gelübde bricht und schließlich einem wahnsinnigen Mönch begegnet, in dem er seinen Doppelgänger erkennt. E.T.A. Hoffmann hat seinen ersten Roman konzeptionell an den Schauerroman »The Monk« von Matthew Lewis angelehnt, erhebt sich aber mit seiner schwarzen Romantik deutlich über die Niederungen reiner Unterhaltungsliteratur.
248 Seiten, 9.80 Euro