Siebenter Auftritt.

[46] Philipp. Heinrich. Chor der Fürsten und deutschen Ritter.


MEHRERE FÜRSTEN zu Heinrich.

So ist dem Wüthrich denn dein Tod gewiß! – –

ANDERE FÜRSTEN ebenso.

Was Du beginnst, Du fällst in seine Schlingen! –

NOCH ANDERE.

Denn stirbst Du nicht durch Henkers blut'ge Hand,

Erwartet dich ein Kampf auf Tod und Leben.

Und bleibst Du Sieger, trifft Dich Meuchelmord.[46]

HEINRICH.

Wie, Meuchelmord? – Wer darf den Frevel wagen?

ALLE.

Der Kaiser selbst. Wir alle hörten es.

Ja, Trifels, Tod, dies war die blut'ge Losung!

D'rum flieh', dein Leben rette!

HEINRICH.

Nimmerdar

Verletz' ich Ritterehr'!

ALLE UEBRIGEN.

Mit unsrem Blut

Vertheid'gen Alle wir dich in den Schranken!

HEINRICH.

Und meine Agnes? –

CHOR.

Stirbt in Klostermauern.

HEINRICH.

In Klostermauern? –

Zum Kampf, Burgunder-Herzog! – Rache! – Tod! –

PHILIPP.

Zu deinem Vater! – Hind're Rache, – Tod!

CHOR.

Ha, Fürstenfreiheit! – blut'ge Rache! – Tod!

Alle stürmen ab.

[47] Verwandlung.

Die Kirche eines Frauenklosters. In der halben Tiefe der Bühne befindet sich oben in der ganzen Breite derselben der Chor und die Orgel. Unter jenen hindurch erblickt man den Hochaltar. Zur Rechten ein Gitter von vergoldeten Eisenstäben.


Quelle:
Gaspare Spontini: Agnes von Hohenstaufen. Berlin 1837, S. 46-48.
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