Begrüßung eines soeben Gelandeten

[389] Ich wünsche dir Glück zum festen

Boden. – War das dein erster Flug? –

Ich glaube, du fährst am besten

Das nächstemal mit dem Eisenbahnzug.


Ganz bleich siehst du aus. Und doch

Bist du so lebhaft und aussprudelnd froh.

Warst du unterwegs ebenso?

Du zitterst ja noch.


Ja, die Luft hat keine Balken.

Aber nun genieße du das Nun.

Über Flügel denken Falken

Anders wie ein Huhn.


Sind dir vier Wolkenstunden

Zu langsam verronnen,

Hast du die Erde nun wieder gefunden,

Sie neu liebgewonnen.


Wer oben unzufrieden,

Ängstlich oder auch krank war,

Sei dann hienieden

Wenigstens dankbar.

Quelle:
Joachim Ringelnatz: Das Gesamtwerk in sieben Bänden. Band 1: Gedichte, Zürich 1994, S. 389-390.
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