Freundschaft

[395] Erster Teil


Es darf eine Freundschaft formell sein,

Muß aber genau sein.

Eine Freundschaft kann rauh sein,

Aber muß hell sein.


Denn Allzusprödes versäumt oder verdirbt

Viel. Weil manchmal der Partner ganz plötzlich stirbt.


Mehr möchte ich nicht darüber sagen.

Denn ich sitze im Speisewagen

Und fühle mich aus Freundschaft wohl

Bei »Gedämpfter Ochsenhüfte mit Wirsingkohl«.

Quelle:
Joachim Ringelnatz: Das Gesamtwerk in sieben Bänden. Band 1: Gedichte, Zürich 1994, S. 395.
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