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[157] 25. Febr. 1634.
Was ist dies Leben doch? Ein Traurspiel ists zu nennen:
Da ist der Anfang gut, und wie wirs wünschen können,
Das Mittel voller Angst, das End ist Herzeleid,
Ja, wol der bittre Tod. O kurze Frölichkeit!
Dieß thut uns Wallenstein in seinem Spiel erweisen:
Der Kaiser pflag ihn selbst anfänglich hoch zu preisen
Als eine Seul des Reichs (so nant' ihn Ferdinand),
Der Teutschen Furcht und Zwang, des Kaisers rechter Hand.
Bald aber, wie sein Glaub und Treu fieng an zu wanken,
Verkehrte sich das Spiel, man wandte die Gedanken
Auf seinen Untergang; der Tag gebar die Nacht,
Das Traurspiel hatt' ein End' und er ward umgebracht.
So tummlet sich das Glück, so läuft es hin und wieder:
Den einen macht es groß, den andren drückt es nieder;
Sein End' ist oft der Tod. O, selig ist der Mann,
Der sich der Eitelkeit des Glücks entschlagen kan. [158]