§. 24.

Denn sie haben davor gehalten / daß hierbey ein gut Mittel wäre [1] das verfluchen und verwünschen. Dieses gleichwie es eine rechte Geissel und Ruthe seyn solte wider den Anlauff der Gespenster / [wie aus Schotto, Valerio, Polydoro, Patavino und dessen Buche / welches er tituliret Practica exorcistarum, oder eine Anweisung zur Teuffels-Bannerey / oder den Teufel zu beschweren / zu ersehen] als hat man diesen Irrthum gar bald Beyfall gegeben / und gemeinet die Bergmännlein könten so am besten vertrieben werden. Dieser Meinung ist gewesen jener Bergmann in Tridentischen Gebürge / dessen wir oben gedacht /[33] welcher da er die Possen des Mannleins nicht mehr vertragen gekont / auf dasselbe loßgeflucht und gewünschet / es damit zu vertreiben / welches ihme aber übel bekommen / wie es Lavaterus erzehlet.1 [2] Andere haben sich helffen wollen durch die euserliche Figur des Creutzes / welches sie vor sich gemachet /als welcher Irrthum noch aus dem Pabsthum herrühret. Denn daselbsten / wie viel auf diese euserliche Bezeichnung / oder auf das Zeichen des Creutzes gehalten / und was vor grosse Krafft ihn zugeschrieben werde / ist aus den einzigen Buche des Hieron. Mengi, welches er nennet / die Geissel des Teuffels /zu ersehen. Es hat dessen Krafft und Wirckung versucht / und auf die Probe gestellt jener Bürgemeister Petrus Bnollius, dessen Lavaterus gedencket /2 welcher so offt er mit in Schacht gefahren / sich allemahl wider die Männlein mit den Heil. Creutze bezeichnet hat. Und ist kein Zweiffel daran / es werde dieser Irrthum noch vielen unter uns in Hertzen stecken. [34] [3] Andere hängen wider sie Wurtzeln an / als Siegwurtz / Allermannharnisch / und dencken damit die Männlein zu schrecken / fast auf die Art / wie etwa Josephus der Salomonis Wurtzel eine Krafft wider die Teuffel zuschreibet.3

Fußnoten

1 l. supra c.


2 ibid.


3 in Antiquit. c. 2. l. 8.


Quelle:
[Meister, Johann Gottlieb:] M. Johann Heinrich Rumpelii Curiöser Tractat von denen Geistern [...] Aus dem Lat. ins Teutsche übers. von M. M. [d.i. Johann Gottlieb Meister], Dresden, Leipzig 1702.
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