Der 146 psalm Davit

[49] Lauda anima mea dominum.


1526.


1.

Mein sel lobe den heren rein,

ich wil loben den heren,

Die weil ich hab das leben mein

got lob singen zu eren.

Verlaßt euch auf die fürsten nicht,

noch auf die menschenkint mit icht;

sie können euch nit helfen.


2.

Dan sein geist hat kein bleiben, hert!

er muß wider ausfaren

Und wider kumen zu der ert,

sein anschleg sint verlaren.

Wol dem, des hilf got Jacobs ist!

wol dem, des hofnung alle frist

stet auf got, seinen heren!


3.

Der himel, erden und das mer

und alles, was ist drinen,

Gemachet hat on alle schwer,

er ist ob serafinen

Und helt gelauben ewiklich,

der schaffet recht wunderbarlich

dem, der hie unrecht leidet;


4.

Der dem hungrigen gibt das brot,

der her, löst die gefangen;[50]

Der her macht gesehent on spot,

die blinden mit verlangen;

Der her richt auf, welch durch die feint

alhie nidergeschlagen seint;

der her liebt die gerechten.


5.

Der her die fremdlingen bewart

und beschützet die weisen,

Hebt auf die witwen und umkart

der gotlosen wegreisen.

Der here ist küng ewikleich!

got, zu Zion weret dein reich

für und für! halleluja!

Quelle:
Hans Sachs: Dichtungen. Erster Theil: Geistliche und weltliche Lieder, Leipzig 1870, S. 49-51.
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