12.

[98] Zu den Hochzeitsgebräuchen in dem oberpfälzischen Walde gehört auch, daß beym Mahle Bockfleisch auf den Tisch kommt. Um demselben den üblen Geruch zu benehmen, wird der Bock von einem Dache herabgeworfen, und sogleich nach dem Falle von dem harrenden Metzger durch einen Stich in das Genick getödtet.

Selten wie in Falkenstein wird es gehört werden, daß die Brautleute am Hochzeittage kein Fleisch essen sollen, damit sie mit dem Viehstande kein Unglück haben.

Quelle:
Franz Schönwerth: Aus der Oberpfalz. Sitten und Sagen 1–3, Band 1, Augsburg 1857/58/59, S. 98.
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