347. Sickingen.

[349] Uhland deutsche Volkslieder I., 493.


Drei Fürsten hond sich ains bedacht,

hond vil der landsknecht zusamen pracht,

für Landstal seind sie zogen

mit Büchsen vil und Krieges wat:

den Franzen sol man loben, ja loben.


Zuo Landstal er sich finden ließ,

das pracht den fürsten kain verdrieß,

sie hubend an zu schießen,

der pfalzgraf im hofieren ließ:

darob hat Franz verdrießen, ja verdrießen.


An ainem freitag es beschach

daß man den lewen treffen sach

die maur zuo Landstal erste,

der Franz mit trauren darzu sprach:

erbarm das got der herre, ja herre!


Die fürsten warend wohlgemut,

sie schußend in das schloß so gut,

den Franzen tetens treffen:

vergoßen ward sein edles plut,

ich wil sein nit vergeßen, vergeßen.


Und als der Franz geschoßen ward

behend das schloß er über gab,

den fürsten tet er schreiben:

für seine landsknecht er si bat,

er mocht nit lenger pleiben, ja pleiben.


Die fürsten kamend in das schloß,

mit knechten zu fuß und auch zu roß

den Franzen tetens finden,

er redt mit inen on verdroß,

die warheit wil ich singen, ja singen.


Als nun die red ain ende nam

da starb von stund der werde man,

das müß doch got erbarmen!

kain besser krieger ins land nie kam,

er hats gar vil erfaren, erfaren.


Er hat die landsknecht all geliebt,

hat inen gemachet gut geschirr,

darumb ist er zu loben;

sein somen ist noch bei uns hie,

es pleibt nit ungerochen, ungerochen.


Die fürsten zugend weiter dann

gen Trackenfels, also genant,

das haben sie verprennet;

got tröst den Franzen lobesan!

sein land wirt gar zertrennet, zertrennet.


Also wil ichs beleiben lon,

es möcht noch kosten manchen man,

ich wil nit weiter singen,

gefelt vieleicht nit jederman,

wir müßend bald von hinnen, von hinnen.


Der uns das Liedlein neus gesang,

ain landsknecht ist ers ja genant,

er hat es wohl gesungen:

die sach ist im gar wol bekant,

von Landstal ist er kommen, ja kommen.

Quelle:
Alexander Schöppner: Sagenbuch der Bayer. Lande 1–3. München 1852–1853, S. 349-350.
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