4.

[164] Vor zwei Jahren hüteten mehrere Jungen zwischen Hohnstedt und Vogelbeck bei Nacht die Pferde. Auf einmal sahen sie den Teufel durch die Luft dahin ziehen und riefen ihm zu: »half part!« Da warf er ihnen ein großes Stück Fleisch herunter, – Pferdefleisch war es nicht. In der nächsten Nacht ging ein Mann aus Hohnstedt nach Vogelbeck und kam an derselben Stelle vorüber. Plötzlich sah er vor seinen Augen etwas aus der Luft niederfahren: als er genau hinblickte, sah er dicht an einer Hecke den Teufel stehn. Er war wohl zehn Fuß groß, hatte Augen von der Größe eines Eimerbodens und war so glühend, wie eine helle Feuerflamme.

Quelle:
Georg Schambach / Wilhelm Müller: Niedersächsische Sagen und Märchen. Göttingen 1855, S. 164.
Lizenz:
Kategorien:
Ausgewählte Ausgaben von
Niedersächsische Sagen und Märchen
Niedersächsische Sagen und Märchen : Aus dem Munde des Volkes gesammelt und mit Anmerkungen und Abhandlungen herausgegeben. Nachdruck 1979 d. Ausgabe Göttingen 1855.