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[207] Canut, Godewin, Godschalk.
GODEWIN.
Herr! laß, eh du ihn strafst, doch deinen Zorn verrauchen.
CANUT.
Sein Frevel, nicht mein Zorn, heißt mich die Schärfe brauchen.
GODEWIN.
Er ist der Strafe werth, doch du kannst ja verzeyhn.
CANUT.
Die Strenge schmerzet mich: die Huld wird mich gereun.
Prinz, dessen junges Herz der falsche Glanz nicht blendet,
Der oft den klügsten Greiß noch späth zur Untreu wendet,
Geh, zeig auch deinem Heer das Beyspiel deiner Treu,
Sey selbst ihr Oberhaupt, sieh ob es ruhig sey.
Der Muth, die Redlichkeit, die deine Jugend zieren,
Die machten dich schon werth, ein größres Heer zu führen.
GODSCHALK.
Dieß Heer wird ewig fest in seiner Treu bestehn,
Und mit Verlangen nur nach Ulfons Strafe sehn.
GODEWIN.
Herr, denke du bestrafst in ihm zugleich Estrithen.
CANUT.
Komm! folge mir zu ihr.
GODEWIN.
Doch hör auch auf ihr Bitten.