[226] Friedrich. Die Vorigen.
FRIEDRICH. Herr Fortunat! Ich treffe Herrn Stromen im ganzen Hause nicht an. Ich bin an die Hausthüre gelaufen, ob er etwa noch auf der Gasse gewesen wäre? Aber ich habe keinen Herrn Stromen gesehen. Er ist über alle Berge.
FORTUNAT. Da ist der ungezogene stürmische Mann gleich davon gelaufen. Mama! die dienten werden mich noch zu tode quälen. Ich habe zur Zeit nur einen: aber er ist ganz unerträglich. Ich zweifle, ob ich jemals mehr, als einen auf einmal werde annehmen können: denn sie machen es einem Menschen gar zu sauer. Denken sie doch, das ist das viertemal, daß er heute da gewesen ist. Und da ich mit ihm reden will, so läuft er davon. Ueber den verwünschten Termin! als wenn er ihn gleich versäumen würde.
FRAU SYLVESTERINN. Was will er denn? bist du denn noch nicht auf dem Rathhause mit ihm gewesen?
FORTUNAT. Behüte Gott! wenn wollte ich oben gewesen seyn? Wenn hätte ich denn das große Stück gemahlt?[226]
FRAU SYLVESTERINN. Du versäumst es ja aber, Fortunat!
FORTUNAT. Was werde ichs versäumen? ich habe noch vier Stunden.
FRAU SYLVESTERINN. Ich bitte dich drum: geh doch ja mit ihm hinauf. Friedrich, geht holt Herrn Stromen wieder. Er soll geschwind kommen.
FRIEDRICH. Das verdammte Tuschereiben kostet mich auch noch einen Weg.
FORTUNAT. Was sagst du?
FRIEDRICH. Ich meyne nur, die Tusche reibt man mit den Händen, und mir werden die Beine davon müde werden.
FRAU SYLVESTERINN. Nun geht! geht!
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Der geschäftige Müßiggänger
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