Am 17ten Februar 1817, dem Geburtstage der Geliebten[202] 1

Blüth' und Ranken

Wehn und schwanken

In der lauen Frühlingsluft;

Und sie möchten gern sich finden

Und in blühenden Gewinden

Liebend mischen Farb' und Duft.


Doch die kalten

Tiefen halten,

Was im Licht sich sehnend regt.

Manches darf nur fern sich grüßen,

Muß verschmerzen und verschließen,

Was es still im Busen trägt.
[203]

Um die Kleinen

Zu vereinen,

Wind' ich sie zum Kranz dir gern.

Sind die Kränze doch ein Zeichen,

Daß auch Ferne sich erreichen,

Und wie bald bin ich dir fern!

Fußnoten

1 Letztes Gedicht des Verfassers.


Quelle:
Ernst Schulze: Sämmtliche poetische Schriften, Band 3, Leipzig 1819–1820, S. 202-204.
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