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[793] Wenn ich in schweigender Gedanken Rat

Erinnrung des Vergangnen traulich lade,

Beseufzend was entflohn mir nie mehr naht,

Neu klagend alte Weh'n versunkner Lebenspfade:

Dann netz' ich wohl versiechte Augenlider

Um teure Freund' in Todesnacht gehüllt;

Es weinen, längst erstickt, der Liebe Schmerzen wieder,

Der Gram um manch dahingeschwunden Bild.

Dann kann ich leiden um vergangnes Leid,

Die trübe Summe vorbeklagter Klagen

Von Weh zu Weh ziehn mit Betrübsamkeit,

Sie zahlend wie noch niemals abgetragen.

Doch, teurer Freund! gedenk' ich dein dabei,

Ersetzt ist alles, und ich atme frei.[793]


Quelle:
William Shakespeare: Sämtliche Werke in vier Bänden. Band 2, Berlin: Aufbau, 1975, S. 793-794.
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