[38] Rom. Eine Straße.
Richter und Senatoren. Marcius und Quintus werden gebunden zum Richtplatz geführt; vor ihnen geht Titus und spricht zu den Richtern.
TITUS.
Hört, Senatoren! Ihr Tribunen, weilt!
Denkt meines Alters, dessen Jugend schwand
In wildem Krieg, weil ihr in Ruhe schlieft;
Des Bluts, im großen Kampf von mir verströmt;
Der eis'gen Nächte, die ich durchgewacht;
Und dieser bittern Träne, die mir jetzt
Die alten Runzeln meiner Wangen füllt:
Seid meinen Söhnen mild, – obzwar verdammt,
Doch frei der Sünd', um die sie angeklagt.
Um zweiundzwanzig Söhne weint' ich nie,
Sie schlafen auf des Ruhms erhabnem Bett;
Für diese, diese schreib' ich in den Staub
Des Herzens Gram, der Tränen Jammerflut;
Andronicus wirft sich zu Boden; die Richter gehn an ihm vorüber.
Ihr Tränen, löscht der Erde trocknen Durst,
Die scheu im Blut der Söhne würd' erröten!
O Staub, mit noch mehr Regen feucht' ich dich,
Der aus den beiden alten Höhlen strömt,
Als junger Lenz mit allen seinen Schauern;
In Sommers Dürre netz' ich dich mit Tropfen,
Im Winter schmilzt der Schnee dem heißen Tau,
Und ew'gen Frühling schaff' ich deinem Antlitz,
Wenn du nicht trinkst der teuren Söhne Blut.
Die Richter sind weggegangen; Lucius kommt mit gezogenem Schwert.[38]
O würdige Tribunen! Teure Greise,
Befreit sie, ruft zurück den Todesspruch,
Und laßt mich sagen, der noch nie geweint,
Daß meine Tränen gute Redner sind!
LUCIUS.
O edler Vater, jammre nicht umsonst:
Es hört dich kein Tribun, kein Mensch steht hier,
Und einem Stein erzählst du deinen Gram.
TITUS.
Ach, Sohn, für deine Brüder red' ich hier: –
Weise Tribunen, hört mich noch einmal!
LUCIUS.
Mein Vater, kein Tribun vernimmt dich mehr!
TITUS.
Es ist ja eins, mein Knabe; hörten sie,
Sie würden's nicht beachten; täten sie's,
Es wär' umsonst, sie blieben ungerührt.
Drum klag' ich meinen Gram den Steinen vor,
Die, ob sie gleich bei solchem Jammer stumm,
Mir dennoch lieber, als Tribunen sind,
Denn keiner unterbricht die Rede mir;
Und wenn ich weine, mir zu Füßen still
Empfahn sie meine Tränen, weinen mit,
Und, hüllten sie sich nur in ernst Gewand,
Rom hätte nicht Tribunen diesen gleich. –
Ein Stein ist weich wie Wachs, Tribunen hart wie Steine;
Ein Stein ist schweigend und betrübt uns nicht, –
Tribunenzunge spricht das Leben ab! –
Doch weshalb stehst du mit gezücktem Schwert?
LUCIUS.
Von ihrem Tod die Brüder zu befrein;
Und den Versuch bestrafte das Gericht,
Indem sein Spruch auf ewig mich verbannt.
TITUS.
O Glücklicher! Begünstigt wurdest du!
Kurzsicht'ger Lucius, dünkt dich Rom denn nicht
Wie eine Wüstenei, von Tigern voll?
Tiger sind da zum Raub; Rom hat an Raub
Nur mich und euch; wie glücklich bist du dann,
Von den Verschlingenden verbannt zu sein! –
Doch wer naht mit dem Bruder Marcus hier?
Marcus kommt mit Lavinia.[39]
MARCUS.
Bereit zu weinen sei dein edles Aug';
Wo nicht, zerspringe dir das edle Herz!
Ich bringe deinem Alter tödlich Leid! –
TITUS.
Wird es mich töten? Wohl, so laß mich's schaun!
MARCUS.
Dies war dein Kind!
TITUS.
Und ist es jetzt noch, Marcus!
LUCIUS.
Weh! Dieser Anblick tötet mich!
TITUS.
Schwachherz'ger Knabe! auf, und sich sie an!
O sag, mein Kind, durch wes verfluchte Hand
Kommst du so handlos vor des Vaters Blick?
Wer ist der Tor, der Wasser trug ins Meer
Und Holz in Trojas hellentflammten Brand?
Mein Gram stand auf dem Gipfel, eh' du kamst:
Jetzt, gleich dem Nil, bricht er die Schranken durch. –
Ein Schwert! Auch meine Hände hau' ich ab!
Sie fochten ja für Rom, und ganz umsonst!
Wenn sie mich nährten, pflegten sie dies Leid;
Vergeblich im Gebet erhob ich sie,
Und ohne Segen hab' ich sie gebraucht! –
Nun sei ihr letzter Dienst von mir begehrt,
Daß mir die eine helf' abhaun die andre!
's ist gut, Lavinia, daß du ohne Hand;
Denn Rom zu dienen helfen Hände nicht!
LUCIUS.
Sprich, holde Schwester, wer dich so gemartert?
MARCUS.
Ach! der Gedanken lieblich Instrument,
Das süße Redekunst so hold geplaudert,
Riß man aus seines zarten Käfigs Haft,
Wo's wie ein süß melod'scher Vogel sang,
Im Wechselton entzückend jedes Ohr!
LUCIUS.
Statt ihrer sprich! Wer hat die Tat vollbracht?
MARCUS.
So fand ich sie, ach! schweifend in dem Forst,
Besorgt, sich zu verbergen wie ein Reh,
Das eine unheilbare Wund' empfing!
TITUS.
Sie war mein Reh, und der die Wund' ihr schlug,
Tat weher mir, als hätt' er mich durchbohrt.
Nun steh' ich wie ein Mann auf einem Fels,
Umgeben von der weiten, wüsten See,
Der Wog' auf Woge schwellen sieht die Flut,[40]
Und stets erwartet, ob ein neid'scher Schwall
In seine salz'gen Tiefen ihn begräbt.
Zum Tod hier gingen meine armen Söhne;
Hier steht mein andrer Sohn, aus Rom verbannt,
Und hier mein Bruder, weinend um mein Weh;
Doch was am schärfsten meine Seele spornt,
Ist mein geliebtes Kind, mein liebstes Herz. –
Und hätt' ich nur dein Bildnis so gesehn,
Ich fiel' in Wahnsinn: was denn soll ich tun,
Erblick' ich deinen holden Körper so?
Ohn' Hände, deine Tränen abzutrocknen,
Noch Zunge, zu erzählen, wer dich quälte!
Tot ist dein Gatte, und um seinen Tod
Verurteilt deine Brüder, jetzt enthauptet!
Sieh, Marcus! ach, Sohn Lucius, sieh sie an!
Als ich die Brüder nannte, netzte gleich
Die Wange frisches Naß, wie Honig taut
Auf die gepflückte, fast gewelkte Lilie!
MARCUS.
Vielleicht weint sie, weil jene ihn getötet;
Vielleicht, weil sie die Brüder schuldlos weiß!
TITUS.
Wenn sie ihn töteten, dann sei vergnügt,
Denn schon zur Strafe zog sie das Gesetz.
Nein, nein! sie übten nicht so arge Tat:
Das zeugt der Gram, der ihre Schwester beugt.
Mein holdes Kind, die Lippen küss' ich dir;
Ein Zeichen gib, wie ich dir irgend helfe:
Willst du, daß Lucius und dein guter Ohm
Und du und ich um einen Quell uns setzen,
Und, niederschauend, unsre Wangen sehn
Entstellt und feucht, gleich Wiesen, noch nicht trocken
Vom Schlamm, mit dem die Flut sie überschwemmt?
Und soll'n wir starren in den Quell so lang',
Bis sich des Wassers süße Klarheit trübt,
Und salzig wird durch unsre bittern Tränen?
Soll'n wir die Hand uns weghaun so wie dir,
Die Zung' abbeißen, und mit stummen Zeichen
Verhaßter Tage Überrest verbringen?
Was soll'n wir tun? Laßt uns, die Zungen haben,[41]
Ein Jammerspiel entwerfen fernern Elends,
Daß wir ein Wunder werden künft'ger Zeit!
LUCIUS.
Mein Vater, weint nicht mehr; bei Euerm Gram,
Seht, wie die arme Schwester schluchzt und stöhnt! –
MARCUS.
Still, Nichte! – Titus, trockne dir die Augen!
TITUS.
Ah, Marcus, Marcus! Oh, ich weiß, mein Bruder,
Dein Tuch kann keine meiner Tränen fassen,
Du hast es mit den eignen schon ertränkt.
LUCIUS.
Ach, Schwester! deine Wangen trockn' ich ab!
TITUS.
Sieh, Marcus, ihre Zeichen merk' ich wohl;
Fehlt' ihr die Zunge nicht, jetzt spräche sie
Zu ihrem Bruder, wie ich sprach zu dir;
Sein Tuch, von frommen Tränen ganz durchnetzt,
Ist ihrer Wange nun zu keinem Dienst! –
Wer fühlte Leid und Sorgen je, wie diese,
Von Hülfe fern, wie Höll' vom Paradiese?
Aaron kommt.
AARON.
Titus Andronicus, mein Herr, der Kaiser,
Entbeut dir: wenn dir deine Söhne lieb,
Soll Marcus, Lucius, wer es sei von euch,
Oder du, Alter, selbst, abhaun die Hand,
Und sie dem König senden; alsobald
Schickt er die Söhne lebend dir zurück;
Das soll die Buße sein für ihre Schuld.
TITUS.
O gnäd'ger Kaiser! O huldvoller Mohr!
Sang je ein Rabe so der Lerche gleich,
Die süße Zeitung gibt vom Morgenrot?
Mit Freuden send' ich gleich dem Kaiser meine Hand;
Willst du sie abhaun helfen, lieber Mohr?
LUCIUS.
Halt, Vater! diese edle, tapfre Hand,
Die sonst so manchen Feind zu Boden warf,
Sollst du nicht senden: meine bring' ich dar;
Der Jüngre mißt wohl eh'r sein Blut als du,
Und deshalb zahl' ich für der Brüder Haupt.
MARCUS.
Wes Hand von euch hat Rom nicht Schutz verliehn
Und hoch im Kampf die blut'ge Axt gezückt,
Vernichtung schreibend auf der Feinde Helm?[42]
Oh, keine, die nicht höchsten Ruhm erfocht,
Und meine war nur müßig; diene sie,
Vom Tod die beiden Neffen zu befrein,
Dann hab' ich sie zu würd'gem Zweck bewahrt.
AARON.
Nun, einigt euch, wes Hand soll mit mir gehn,
Daß sie nicht sterben, eh' die Rettung kam.
MARCUS.
Nehmt meine Hand!
LUCIUS.
Beim Himmel, deine nicht!
TITUS.
Nicht fürder streitet; welkes Kraut, wie dies,
Ist gut, es auszuraufen: nehmt denn meine! –
LUCIUS.
Mein Vater, wenn dein Sohn ich heißen soll,
Laß mich die Brüder retten von dem Tod!
MARCUS.
Um unsres Vaters, unsrer Mutter willen,
Heut laß mich zeigen, wie ein Bruder liebt!
TITUS.
So tret' ich denn zurück: vereint euch drum!
LUCIUS.
Ich geh' und hol' die Axt.
MARCUS.
Und ich gebrauche sie.
Lucius und Marcus gehn.
TITUS.
Komm hieher, Mohr, betrügen will ich sie;
Leih' mir die Hand, und meine geb' ich dir.
AARON beiseit:
Wenn das Betrug heißt, will ich ehrlich sein,
und keinen so betrügen, das ist klar.
Doch ich betrüg' euch wohl auf andre Art,
In einer halben Stunde sollt ihr's sehn.
Er haut Titus' Hand ab. Lucius und Marcus kommen zurück.
TITUS.
Nun laßt den Streit: was sein muß, ist getan. –
Mein guter Mohr, dem Kaiser gib die Hand;
Sag, dies war eine Hand, die ihn geschützt
Manch tausendmal; begraben soll er sie,
Sie hat wohl mehr verdient, dies gönn' er ihr.
Und meine Söhne, sag ihm, acht' ich nun
Wie Edelsteine, wohlfeil mir erkauft,
Und dennoch teu'r, weil ich gekauft, was mein.
AARON.
Ich geh', Andronicus; für deine Hand
Mach' dich bereit, die Söhne bald zu sehn; –
[43] beiseit
Der Buben Häupter mein' ich. – Wie der Streich,
Wenn ich dran denke, mich ergötzt und weidet! –
Laß Narr'n und Weiße fromm um Gnade werben,
Mag Schwarz mir Antlitz so wie Seele färben!
Geht ab.
TITUS.
Hier heb' ich auf die eine Hand zum Himmel,
Zur Erde beug' ich diese schwache Trümmer:
Gibt's eine Macht, die meine Träne rührt,
Die fleh' ich an.
Zu Lavinia.
Was, willst du mit mir knien?
Tu's, liebes Herz; der Himmel muß uns hören!
Sonst hauchen wir die Luft mit Seufzern trüb,
Die Sonne schwärzend, wie die Wolken tun,
Wenn sie in ihrer feuchten Brust sie bergen.
MARCUS.
O Bruder, sprich von Möglichkeiten doch,
Und stürz' dich nicht in solches Wahnsinns Tiefe!
TITUS.
Ist denn mein Gram nicht tief und bodenlos?
So sei die Leidenschaft auch ohne Boden!
MARCUS.
Doch laß Vernunft regieren deinen Schmerz!
TITUS.
Gab' es vernünft'gen Grund für solches Leid,
Dann schlöss' ich wohl in Grenzen all dies Weh.
Ersäuft das Feld nicht, wenn der Himmel weint?
Schäumt, wenn der Sturmwind rast, das Meer nicht auf
Und droht dem Firmament mit schwell'ndem Antlitz?
Und willst du Gründe noch für solche Wut?
Ich bin das Meer, hör' ihre Seufzer wehn!
Sie ist die Luft in Tränen, ich das Land;
So schwellen ihre Seufzer denn mein Meer,
Und ihrer Tränen Sündflut überschwemmt
In stetem Regen strömend mein Gefild';
Denn, wie? mein Innres faßt nicht ihren Schmerz,
Und ich, gleich einem Trunknen, spei' ihn aus.
Drum laßt mich frei; Verlierern steht ja frei,
Sich Luft zu machen durch den bittern Fluch.
Ein Bote kommt und bringt zwei Häupter und eine Hand.
BOTE.
Würd'ger Andronicus, schlimm zahlt man dir
Die gute Hand, die du dem Kaiser gabst.
Sieh hier zwei Häupter deiner edlen Söhne;
Hier deine Hand, zum Hohn zurückgeschickt:[44]
Dein Schmerz ihr Spott, und dein Entschluß verhöhnt,
So daß mir's weh ist, denk' ich deines Wehs,
Mehr als Erinn'rung an des Vaters Tod.
Geht ab.
MARCUS.
Nun werde kalt, Siziliens heißer Ätna,
Und sei mein Herz ein glüh'nder Flammenpfuhl!
Solch Elend ist zu viel für Menschenkraft!
Mitweinen mit den Weinenden ist Trost,
Doch Schmerz, so frech verhöhnt, dreifacher Tod.
LUCIUS.
Oh, daß der Anblick solche Wunden schlägt
Und schreckt verhaßtes Leben nicht hinweg!
Daß Tod dem Leben seinen Namen leiht,
Wo Leben nur verweilt als Atemzug!
Lavinia küßt ihn.
MARCUS.
Ah, armes Herz, der Kuß ist ohne Trost,
Wie hartes Eis dem frosterstarrten Wurm.
TITUS.
Wann endet dieser fürchterliche Schlaf?
MARCUS.
Nun, Schmeichelei, fahr' hin: nun, Titus, stirb;
Du schliefst nicht; sieh die Häupter deiner Söhne,
Sieh deine Hand, sieh dein verstümmelt Kind,
Den landverwies'nen Sohn, durch diesen Anblick
Betrübt und bleich; mich, deinen Bruder, sieh,
Wie ein versteinert Bildnis, kalt und starr!
Ach, nimmer recht' ich jetzt mit deinem Schmerz!
Rauf' nur dein Silberhaar, mit deinen Zähnen
Zerfleisch' die andre Hand: dies grause Bild
Sei deiner armen Augen letzte Schau!
Nun ist es Zeit zum Sturm, was schweigst du still?
TITUS.
Ha! ha! ha!
MARCUS.
Was lachst du? Solcher Stunde ziemt es nicht!
TITUS.
Nun, blieb mir denn noch eine Träne übrig?
Und dann ist auch dies Weinen selbst mein Feind,
Der mir die feuchten Augen wohl zerstörte,
Bis sie erblindet von der Tränen Zoll;
Wie aber fänd' ich dann der Rache Höhle?
Denn diese Häupter reden ja zu mir,
Und drohn mir, ewig nicht erlang' ich Ruh',
Bis all dies Elend ward zurückgezahlt,[45]
Zurück in deren Schlund, die's ausgesandt.
Still! Laßt mich sehn, was nun mein Tagewerk:
Ihr Volk des Jammers, stellt euch um mich her,
Daß ich zu jeglichem mich wende hin
Und schwör' auf meine Seel', ich räch' eu'r Leid
Ich hab's gelobt. – Jetzt, Bruder, fass' ein Haupt,
In dieser Hand halt' ich das andre fest;
Lavinia, hilf uns auch in diesem Werk:
Mit deinen Zähnen, Kind, halt' meine Hand! –
Du, lieber Sohn, entferne dich von hier,
Du bist verbannt und darfst hier nicht verweilen:
Fleuch zu den Goten, wirb dir dort ein Heer,
Und willst du folgsam meinen Willen tun,
Küss' mich und geh – uns bleibt noch viel zu tun.
Alle gehn ab bis auf Lucius.
LUCIUS.
Leb wohl, Andronicus, mein edler Vater,
Der jammervollste Mann, den Rom gesehn!
Leb wohl, o Rom! Bis Lucius wiederkehrt,
Läßt er dir Pfänder, teurer als sein Blut.
Leb wohl, Lavinia, du edle Schwester:
O wärst du wieder, was du warst zuvor!
Denn Lucius und Lavinia leben jetzt
Nur in Vergessenheit, in Gram und Haß.
Wenn Lucius lebt, vergilt er deine Schmach;
Der stolze Saturnin und sein Gemahl
Soll'n an den Toren betteln, wie Tarquin.
Jetzt zieh' ich zu den Goten, werb' ein Heer
Und räche mich an Rom und Saturnin.
Geht ab.
Ausgewählte Ausgaben von
Titus Andronicus
|
Buchempfehlung
Nachdem Christian Reuter 1694 von seiner Vermieterin auf die Straße gesetzt wird weil er die Miete nicht bezahlt hat, schreibt er eine Karikatur über den kleinbürgerlichen Lebensstil der Wirtin vom »Göldenen Maulaffen«, die einen Studenten vor die Tür setzt, der seine Miete nicht bezahlt.
40 Seiten, 4.80 Euro
Buchempfehlung
Biedermeier - das klingt in heutigen Ohren nach langweiligem Spießertum, nach geschmacklosen rosa Teetässchen in Wohnzimmern, die aussehen wie Puppenstuben und in denen es irgendwie nach »Omma« riecht. Zu Recht. Aber nicht nur. Biedermeier ist auch die Zeit einer zarten Literatur der Flucht ins Idyll, des Rückzuges ins private Glück und der Tugenden. Die Menschen im Europa nach Napoleon hatten die Nase voll von großen neuen Ideen, das aufstrebende Bürgertum forderte und entwickelte eine eigene Kunst und Kultur für sich, die unabhängig von feudaler Großmannssucht bestehen sollte. Für den dritten Band hat Michael Holzinger neun weitere Meistererzählungen aus dem Biedermeier zusammengefasst.
444 Seiten, 19.80 Euro