Siebenter Auftritt.

[44] Frank, Puf, Herr und Madame Herz.


HERZ. Hier hab ich das Vergnügen Ihnen meine Frau vorzustellen. Sie ist bereit Ihnen mit einer kleinen Arie eine Probe von Ihrer Stimme zu geben.

FRANK. Sie werden mir ein auserordentliches Vergnügen machen.

MADAME HERZ singt.

Da schlägt des Abschieds Stunde

Um grausam uns zu trennen;

Wie werd ich leben können

O Damon! ohne dich!

Ich will dich begleiten

Im Geist dir zur Seiten

Schweben um dich!

Und du! – – vielleicht auf ewig

Vergißt dafür auf mich![44]

Doch nein, wie fällt mir so was ein!

Du kannst gewiß nicht treulos seyn.

Ein Herz das so der Abschied kränket,

Dem ist kein Wankelmuth bekannt

Wohin es auch das Schicksal lenket!

Nichts trennt das festgeknüpfte Band.

FRANK. Göttlich! unvergleichlich! ich bin Ihnen für das Vergnügen unendlich verbunden, Madame! Er küßt Madame Herz die Hand.

HERZ der ihm seiner Frauen Hand wegnimmt. Um Vergebung Herr Frank, Sie bewundern zu lebhaft! Ich mag das nicht gern leiden. Sie sind also mit dem Talent meiner Frau zufrieden?

FRANK. Wer würde das nicht seyn?

HERZ. Nun denn, so werden Sie auch unsre Foderung nicht zu hoch finden. Sie geben meiner Frau sechzehn Thaler die Woche, und mir, weil ichs schon eingegangen bin, vierzehn.

FRANK. Recht gerne.

PUF. Wir steigen.


Quelle:
Wolfgang Amadeus Mozart: Der Schauspieldirektor. Wien 1786, S. 44-45.
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