b.

[381] Es war einmal eine alte Frau krank und konnte nicht leben noch sterben. Alle Aerzte waren schon um Rat gefragt, aber nichts hatte geholfen. Da ging ihr Mann endlich zu einem Teufelsbanner, der sagte, seine Frau sei behext, er solle nur die Betten aufschneiden, es seien gewiß Hexenkränze darin, deshalb könne die Frau nicht leben noch sterben. Als der Mann nach Hause kam, tat er, wie der Teufelsbanner geheißen, und es fand sich alles so. Da verbrannte er die Kränze in einem großen Feuer, und während sie noch brannten, kam eine alte Frau, die sonst keinen Fuß über die Schwelle setzte, und fragte nach der Kranken. Aber dies war nur zur Löse, denn die alte Hexe wußte recht gut, daß jetzt ihre[381] Macht aus sei. Die Kranke aber besserte sich von Stunde an. (Saterld.)

Quelle:
Ludwig Strackerjan: Aberglaube und Sagen aus dem Herzogtum Oldenburg 1–2, Band 1, Oldenburg 21909, S. CCCLXXXI381-CCCLXXXII382.
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