237.

[437] Manchen klugen Leuten sind Salben und Pulver bekannt, welche gegen Hexen gute Dienste leisten. Die Zusammensetzung der Mittel ist ein Geheimnis, doch heißt es in der Regel, daß die Pulver weiß sind; vielleicht daß Salz ein Bestandteil ist. Wenn in der Marsch das Vieh nicht in der Weide bleiben wollte, ging man nach Nethen zu den Kreye's und holte sich ein weißes Pulver von ihnen, davon vergrub man an allen vier Ecken der Weide, gab auch vielleicht den Tieren etwas ein; alsdann liebte das Vieh die Weide und zwar so sehr, daß es nur mit der allergrößten Mühe wieder heraus zu bringen war. Wenn ein behexter Kranker von dem Pulver bekommen hat, so ist die erste Person, welche sich einfindet namentlich wenn sie sich unter dem Vorwande der Teilnahme nach dem Befinden des Kranken erkundigt, die Hexe (Rastede). –

Vgl. 227a.

Quelle:
Ludwig Strackerjan: Aberglaube und Sagen aus dem Herzogtum Oldenburg 1–2, Band 1, Oldenburg 21909, S. CDXXXVII437.
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