b.

[438] Ein Bauer im Ksp. Visbek hatte eine Zeit lang viel Unglück mit seinen Kühen – mehrere starben und andere wollten keine Milch mehr geben. Er glaubte also, sie seien behext und ging nach Diepholz zu einem klugen Manne, den er um Rat fragte, dieser sagte, sie sollten vor der Türschwelle nachgraben, denn daselbst sei etwas verborgen, das sollten sie herausnehmen und in kochend Wasser legen; aber wenn dann jemand komme und etwas leihen wolle, so sollten sie ihm nichts geben. Als sie nun vor der Tür nachgruben, fanden sie ein großes Stück Fleisch und eine sehr große Kröte. Sie hatten schon einen großen Kessel mit Wasser auf dem Feuer Bereitschaft und warfen die gefundenen Dinge hinein. Gleich darauf kam eine Nachbarsfrau und wollte eine Mistforke leihen.[438] Nun kannte man die Hexe, die natürlich gleich aus dem Hause gejagt wurde.

Quelle:
Ludwig Strackerjan: Aberglaube und Sagen aus dem Herzogtum Oldenburg 1–2, Band 1, Oldenburg 21909, S. CDXXXVIII438-CDXXXIX439.
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