b.

[129] In einem Dorfe nicht weit von Wildeshausen lag eine Frau krank. Sie verspürte ein großes Gelüste nach einem Stücke Schinken; aber obwohl ein Schinken über der Diele hing, weigerten sich doch die Hausgenossen hartnäckig, ihr[129] etwas davon zu geben. Da verwünschte die Frau den Schinken und sprach: »So wollte ich, daß der Schinken ewig dort hängen müßte!« Und so ist es gekommen. Der Schinken hängt noch im Hause, im Laufe der Jahre vom Rauche ganz geschwärzt, und wenn man ihn heute fortbringt, ist er morgen gleich wieder zur Stelle.

Quelle:
Ludwig Strackerjan: Aberglaube und Sagen aus dem Herzogtum Oldenburg 1–2, Band 1, Oldenburg 21909, S. CXXIX129-CXXX130.
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