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[184] Mein Vater war Brenner und ließ eines Tages den Knecht mit einer Fuhre Branntwein nach Oldenburg fahren. Als dieser an einen Teich mit modrigem Wasser, nicht weit von meinem elterlichen Hause, vorbeifährt, bleibt er plötzlich erschreckt stehen, denn er sieht in dem Wasser einen Mann ohne Kopf liegen. Voll Schrecken treibt er die Pferde an, hält beim nächsten Wirtshaus und meldet dort die Entdeckung, die er gemacht hat. Leute, welche gleich darauf hinlaufen, finden nichts. Einige Monate nachher findet man unsern Pastor tot in dem betreffenden Teiche. Ein alter Mann, unsicher auf den Beinen, war er zur Abendzeit vom Wege ab in das Wasser geraten und in dem Schlamm erstickt. Der Kopf steckte vollständig in dem Morast, der übrige Teil des Körpers lag offen am Rande des Teiches (Lutten).

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Ludwig Strackerjan: Aberglaube und Sagen aus dem Herzogtum Oldenburg 1–2, Band 1, Oldenburg 21909, S. CLXXXIV184.
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Aberglaube und Sagen aus dem Herzogtum Oldenburg: Erster Band