Zweyter Auftritt.

[253] Ein Bedienter und Herr von Wohlau.


WOHLAU. Hier Kerl weißt du nichts um Ihre Flucht? Kerl rede – ich will dich foltern lassen.[253]

DER BEDIENTE. Um Gottes willen Herr, was sollte ich davon wissen? alles im Hause ist der Fräulein nach – Sie kann nicht weit weg seyn, denn ich habe Sie vor einer Stunde noch am Fenster gesehen.

WOHLAU. Du lügst Kerl, es ist über eine Stunde, daß man ihr nacheilt – Fort – fort – das Pferd gesattelt – den Wagen angespannt – alles soll fort – auf alle Straßen, ich will ihr auch nach, bis ans Ende der Welt. Der Bediente geht ab. Ha armes Kind! – gottloses Kind – deinen alten Vater – o wenn ich nicht so hart gewesen wäre!


Quelle:
Peter Helfrich Sturz: Schriften. Band 1, Leipzig 1779–1782, S. 253-254.
Lizenz:
Kategorien: