Achter Auftritt.

[262] Herr von Wohlau, Julie und die Vorigen.


WOHLAU hat sie unterm Arm. Heyda hier hab ich Sie – hier hab ich Sie – Hier Schwester ist das Mägdchen – Sie weiß alles. Ha wie Sie roth wird, das widerspänstige Mägdchen, feuerroth – so – weg wollst du laufen – davon laufen von deinem Vater, du kleine Rebellin, warte,[262] warte, das soll dir nicht mehr gelingen, du kleine Schlange du.

JULIE küßt ihrer Tante die Hand. Gütigste Tante, zweyte Mutter, wie kann ich Ihre Großmuth erkennen?

FRAU VON WICHMANN. Nichts, liebes Kind, ich wollte wohl noch mehr für dich thun, ich bin durch deine Zufriedenheit belohnt.

WOHLAU. Und das alles einen Landstreicher zu gefallen, hätte ich bald gesagt – mich soll wundern wie er angezogen kömmt. Aber es sey drum, sey nur lustig, Mägdchen, heyda guter Dinge, du sollst ihn haben, lustig, du sollst deinen Kerl haben – fort – fort, Woldemar, lassen Sie uns schreiben, schicken, zubereiten, sonst wird mir das Ding noch einmal entwischen, Hier kommt Peter. je ehe je besser, und wenn die Hochzeit in zwey Tagen seyn könnte. Nimmt sie unter den Arm. Sieh hier, nun reiße dich los, wenn du kannst, nun lauf weg – wenn du kannst –


Gehen ab.


Quelle:
Peter Helfrich Sturz: Schriften. Band 1, Leipzig 1779–1782, S. 262-263.
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