[19] Schloß zu Voheburg. Gemach.
Albrecht. Agnes. Hans Zenger. Percifal Zenger.
Im Hereinkommen von der priesterlichen Einsegnung.
ALBRECHT führt Agnesen halb sie umarmend herein. Nun! Agnes! Liebe! es ist vollbracht. Du bist mein; ich dein; die Erde mir umgeschaffen in Eden! – ah! wie wohl ist mir! Freunde! meine Zenger! freuet euch mit mir! – aber, stille!
HANS ZENGER. Gnädiger Herr! wären wir Schurken, so hätten wir ja unser Leben zu wagen; so sind wir Ritter und haben Euch unser Wort für das Geheimnis verpfändet.
PERCIFAL ZENGER. Und noch darüber sind wir Eure Freunde und Waffenbrüder.
ALBRECHT. O ihr! – erste Bayern, die mich lieben, und also Erste meiner künftigen Unterthanen und Stände! meine Gefährten im blutigen Kampfe! meine Zeugen am heiligen Altare! oh! was soll ich euch sagen? – seht; daher seht, Deutet auf Agnesen. ob? wie ich's euch danke; ob ich euch's ewig danken werde? – und du! Agnes! du? du schweigst?
AGNES. Gnädiger Herr – noch weiß ich nicht – ob ich lebe? ob ich träume? – ob Liebe –? ob mein Herz –?
ALBRECHT. Mädchen – nein; Weib! mein Weib! – liebe Verwirrung; Ringen jungfräulicher Unschuld gegen Liebe; willkommne, aber neue Pflichten!
HANS ZENGER leise. Bruder! da brauchen wir ja wohl nicht mehr Zeugen zu sein?
PERCIFAL ZENGER. Nein! laßt uns gehen. Ihr Rausch möge ewig dauern.
HANS ZENGER. Wer kann sagen, er habe nicht einmal in seinem Leben so einen Rausch gehabt? Beide Zenger ab.