Vierter Auftritt.

[55] Tuchsenhauser. Tore. Albrecht. Hans und Percifal Zenger.


ALBRECHT. Ich gehe nach Wemding; dann nach München. Seid ihr nun zufrieden? und wird's mein Vater sein?

TORE. Das dächt' ich! aber, bei Gott! das hätt' ich nicht erwartet.

ALBRECHT. Weil ihr mich verkennet, ihr alle. Das Gefühl, das mich an Agnesen bindet, das bindet mich an meinen Vater.

HANS ZENGER. Ihr werdet doch hier verweilen, bis der Herzog zurück kommt?

TUCHSENHAUSER. Unser Auftrag ist, nach vollendetem Geschäfte wieder zurückzukehren.

HANS ZENGER. Er ist ja vielleicht morgen wieder da.

ALBRECHT. Dann gehen wir zusammen nach München.

TUCHSENHAUSER stille zu Tore. Merkt Ihr's, wie fein?

TORE ebenso. Die haben sich verrechnet. Gerade, wie wir's wünschen konnten. Laut. Gnädiger Herr! das können wir wohl thun, daß wir auf Euch warten.

TUCHSENHAUSER. Unsere Ankunft wird dem Herzog in Eurer Gesellschaft desto willkommener sein.

ALBRECHT. Also lebt wohl auf Wiedersehn! Ab mit beiden Zengern.

TORE. In einer Stunde ist's Mittag, und sie sind da; schon ist ein Bote gekommen.

TUCHSENHAUSER. Wie wir aber jetzt zu der Agnes kommen? der Zenger ist vorsichtig, und Ihr merkt wohl, daß man uns nicht trauet.

TORE. Wißt Ihr was? redet Ihr, Herr von der Feder, mit ihr, ich bleibe dann beim Zenger, bereit, meinen Schwertstreich anzubringen, wenn's not sein wird.

TUCHSENHAUSER. Wird sich schon geben.

TORE. Das glaub' ich nimmermehr.


Beede ab.


Quelle:
Das Drama der klassischen Periode. Herausgegeben von Dr. Adolf Hauffen, Band 1, Stuttgart [o.J.], S. 55.
Lizenz:
Kategorien: