Vierzehnter Gesang.

[98] 1.

Schon stieg die dunkle Nacht mit stillem Walten

Aus ihrer Mutter kühlem Schooß empor,

Und bracht', indem die Lüfte sie umwallten,

Kostbaren Thaues Fülle mit hervor,

Und schüttelnd nun des feuchten Schleiers Falten,

Benetzte sie das Gras, der Blumen Chor,

Indeß mit leichtem Flügelschlag die Winde

Der Menschen Ruh' umspielten, leis' und linde.


2.

Und in die Tiefe des Vergessens sanken

Dem Erdensohn des Tages Sorg' und Pflicht;

Allein der große Herrscher, voll Gedanken

Der Weltregierung, wacht im ew'gen Licht.

Von seinem Himmel lenkt er auf der Franken

Heerführer nun sein gnädig Angesicht,

Und sendet einen aus der Träume Schaaren,

Um seinen Rathschluß ihm zu offenbaren.
[99]

3.

Nicht ferne von der Sonne goldnen Thoren

Ist eine Pforte von Krystall zu schau'n,

Die sich gewöhnlich, eh der Tag geboren,

Zu öffnen pflegt beim ersten Morgengrau'n.

Hier gehn die Träum' hervor, die Gott erkoren,

Um seinen Schluß den Frommen zu vertrau'n.

Aus dieser schwingt, der auf Bouillon hernieder

Sich neigen soll, sein schimmerndes Gefieder.


4.

Noch nie erschien, wann Träume sich verklären,

Dem Erdensohn ein wonnevollres Bild,

Als dieses, das des Himmels und der Sphären

Geheimniß ihm enthüllet, rein und mild.

Ein klarer Spiegel, stellt es treu im hehren

Abglanz ihm dar das himmlische Gefild;

In reinem Aether glaubt Bouillon zu schweben,

Den goldne Flammen strahlenreich durchweben.


5.

Und noch bewundert er an diesen Orten

Bewegung, Raum und Harmonie und Licht,

Da, sieh! begegnet ihm ein Ritter dorten,

Deß edle Stirn ein Strahlenkranz umflicht.

Der naht sich ihm, und seinen holden Worten

Vergleicht der Erde schönster Ton sich nicht:

Du schweigst, Bouillon? du säumst, mich zu empfangen?

Ist Hugo's Bild so schnell in dir vergangen?
[100]

6.

Und er versetzt: Vor diesem Glanz der Sonnen,

Der wunderbar dein Angesicht verklärt,

Ist mir die alte Kenntniß so zerronnen,

Daß sie nur spät und langsam wiederkehrt.

Und dreimal, trunken von der Freundschaft Wonnen,

Streckt er den Arm nach dem, der ihm so werth;

Und dreimal flieht des Bildes leicht Gedüfte

Wie leerer Traum, wie rasch bewegte Lüfte.


7.

Mit Lächeln spricht der Freund: Nicht mehr umgeben

Bin ich, wie dir bedünkt, vom Erdenkleid;

Du siehest hier Gestalt und Geist nur schweben,

Zum Bürger dieser Himmelsstadt geweiht.

Dies ist ein Tempel Gottes; hier ist, neben

Den Streitern seiner Macht, dein Sitz bereit.

Wann? fragt Bouillon. O würd' ich jetzt vom Leibe

Der Erd' erlöst, wehrt dieser, daß ich bleibe!


8.

Bald, spricht der Geist, wirst du den Lauf vollenden

Und hier die Palm' im Siegesglanz empfahn;

Doch mußt du noch viel Schweiß und Blut verwenden

Im harten Kampf auf jener Erdenbahn.

Entreißen mußt du erst des Heiden Händen

Das heil'ge Land, zu lang' ihm unterthan,

Und mußt dort einen Christenthron erbauen,

Den Gott wird deinem Bruder anvertrauen.
[101]

9.

Doch um die Himmelssehnsucht zu vermehren,

Die dich erfüllt, schau' um dich her und sieh

Die Wohnungen des Lichts, die Flammensphären,

Gelenkt vom Geist der ew'gen Harmonie,

Und höre dort der Himmelsleier hehren

Zusammenklang mit Engelmelodie.

Nun, sprach er dann, die Erd' ihm zeigend, falle

Dein Blick hinab zu jenem letzten Balle.


10.

Wie niedre Palmen, die dort unten sprossen,

Um die der Mensch so mühsam sich befleißt!

Von welchen öden Wüstenein umschlossen,

Wie eng der Raum für euern stolzen Geist!

Ein Eiland ist's, vom Wasser rings umflossen,

Und dieses nun, das ihr ein Weltmeer heißt,

Verdient so stolzen Namens Prunk nicht besser,

Ist nur ein niedrer Sumpf, ein seicht Gewässer.


11.

So spricht der Geist, und lächelnd, mit Verachten,

Blickt Gottfried jetzt auf unsern Erdenraum.

Was wir als Meer und Strom und Land betrachten,

Scheint ihm ein kleiner Punkt, bemerkbar kaum.

Es wundert ihn, wie blind die Menschen trachten

Nach leerem Rauch, nach eitlem Schattentraum;

Nach stummem Ruhm, dienstbarer Herrschaft spähend,

Den Himmel, der uns ruft und lockt, nicht sehend.
[102]

12.

Will, spricht er dann, es Gott noch nicht gefallen,

Mich aus dem ird'schen Kerker zu befrein,

So zeige mir den Pfad, der unter allen

Am mindsten trügt in dieser Welt voll Schein.

O, fahre fort, spricht Hugo, den zu wallen,

Den du gewählt; der rechte Pfad ist dein.

Nur, daß du mögst des strengen Banns entheben

Den Sohn Bertholds, den Rath will ich dir geben.


13.

Denn, wisse dies: ward im erhabnen Streite

Der Feldherrnstab vom Himmel dir verliehn,

So gab die Vorsicht Diesen dir zur Seite,

Um deines Geists Entwürfe zu vollziehn.

Dir ist der erste Platz bestimmt, der zweite

Kommt Diesem zu; denn dich als Haupt, und ihn

Als Arm des Heers gebührt es sich zu schätzen;

Kein Andrer kann, du darfst ihn nicht ersetzen.


14.

Nur ihm von Allen wird es nicht mißrathen,

Den Wald zu fällen, trotz der Zauberhut.

Von ihm wird deine Schaar (die solchen Thaten,

An Zahl geschwächt, nicht mehr Genüge thut,

So daß ihr fast der Rückzug scheint gerathen)

Zu neuer That empfangen größern Muth,

Und die verstärkten Mauern und die dichten

Heerschaaren aus dem Morgenland vernichten.
[103]

15.

O kehrte, spricht Bouillon, in dieser Stunde

Rinald zurück, wohl wäre mir's Gewinn!

Die ihr das Herz erforscht im tiefsten Grunde,

Ihr wißt, ob ich ihn lieb' und wahrhaft bin!

Doch welchen Vorschlag bring' ich ihm zur Kunde?

Nach welcher Gegend send' ich Boten hin?

Sprich, soll ich bitten, soll ich ihm befehlen?

Wie gegen Anstand und Gesetz nicht fehlen?


16.

Der ew'ge Fürst, eilt Jener zu erwiedern,

Der solche Gunst dir wollte zugestehn,

Will jetzt und jederzeit von allen Gliedern,

Wovon du Haupt bist, dich geachtet sehn.

Drum bitte du ihn nicht; denn ohn' Erniedern

Der Oberherrschaft könnt' es nicht geschehn.

Doch gieb der Bitte nach; beim ersten Streben

Zu seiner Gunst sei willig zu vergeben.


17.

Ersuchen wird dich Guelf, von Gott getrieben,

Daß du dem raschen Jüngling mögst verzeihn

Was er gefehlt in wilden Zornestrieben,

Und Rückkehr ihm zum Heer, zum Ruhm verleihn.

Zwar schwärmt er, fern von euch, in eitelm Lieben,

Versenkt in Müßiggang und Träumerei'n;

Doch zweifle nicht, daß er zurück zum Heere,

Zu rechter Zeit, in wenig Tagen kehre.
[104]

18.

Denn euer Peter, er, dem seine dichten

Geheimnisse der Himmel aufgehellt,

Wird deiner Boten Schritt zum Orte richten,

Wo man von ihm gewisse Kund' erhält.

Der Art und Weise wird man sie berichten,

Wie er befreit wird und euch zugesellt.

So führt dir Gott zu seinen heil'gen Fahnen

All' die Gefährten heim von irren Bahnen.


19.

Nun sollst du eine Botschaft noch erkunden,

So dir, ich weiß, der Freude viel gewährt:

Dein edles Blut, mit seinem einst verbunden,

Zeugt ein Geschlecht, berühmt und hoch geehrt.

Er schweigt, und ist wie leichter Rauch verschwunden,

Wie Nebel, den der Sonne Strahl verzehrt,

Und scheucht den Schlaf, und läßt in allen Sinnen

Ihm ein Gemisch von Freud' und Staunen rinnen.


20.

Der fromme Held erschließt die Augenlieder,

Und siehet Tag und helles Sonnenlicht.

Der Ruh' enteilt, belastet er die Glieder

Schnell mit des Stahls mühseligem Gewicht,

Und bald versammeln im Gezelt sich wieder

Die Führer um ihn her, nach alter Pflicht.

Hier hält man Rath, und was die Kampfgenossen

An anderm Ort vollziehn, wird hier beschlossen.
[105]

21.

Hier fing nun Guelf, der von Begeistrung glühte,

Die ihn durchdrang mit edler Ungeduld,

Zuerst zu reden an: O Fürst voll Güte,

Sprach er zu Gottfried, höre mich mit Huld!

Verzeihung einem schuldigen Gemüthe,

Verzeihung gieb für zwar noch neue Schuld;

Weßhalb vielleicht voreilig meine Bitte

Erscheinen mag, und wider Recht und Sitte.


22.

Doch denk' ich dann, daß man Bouillon, den Frommen,

Anfleht, Rinald, dem Tapfern, zu verzeihn;

Seh' ich auf mich, der bittend eingekommen,

Ein Anwalt, glaub' ich, nicht gering und klein:

So hoff' ich, leicht bewilligt zu bekommen,

Was Allen wird die frohste Gabe sein.

Erlaub' ihm Rückkehr, daß, zur Sühnungspende,

Er hier sein Blut für Aller Wohl verwende.


23.

Und welcher Held, als dieser, wird es wagen,

Die Bäume, die uns schrecken, umzuhau'n?

Wer wird die Brust dem Tod' entgegen tragen

Mit größrer Kühnheit und mit minderm Grau'n?

Die Mauer schütteln und das Thor zerschlagen,

Dem Heer voran wirst du ihn stürmen schau'n.

O laß, um Gott! dein Lager den empfangen,

Der seine Hoffnung ist und sein Verlangen.
[106]

24.

Gieb mir den Neffen, dir den Helden wieder,

Der deinen Willen zu vollziehn sich weiht.

Er sinke nicht zu feiger Ruhe nieder;

Gieb ihm zurück des Ruhmes Herrlichkeit.

Dann folg' er deinen Fahnen, treu und bieder,

Umringt von Zeugen seiner Tapferkeit,

Und schmücke sich mit seiner würd'gen Werken,

Und müss' auf dich als Herrn und Lehrer merken!


25.

So fleht der wackre Guelf, und alle Franken,

Beifällig murmelnd, fahren fort zu flehn.

Und Gottfried spricht, als lenk' er die Gedanken

Auf eine Sach', ihm neu und unversehn:

Wie könnte mein Gemüth im Zweifel schwanken

Und Aller Wunsch nicht willig zugestehn?

Die Strenge weich'; allseitiges Begehren

Soll man als Recht und als Gesetz verehren.


26.

Rinaldo kehre wieder; doch er zäume

Mit Manneskraft die wilde Rachbegier;

Durch Thaten mach' er wahr der Hoffnung Träume,

Und sei, wie er's vermag, des Heeres Zier.

Ich glaube nicht, daß er zu kommen säume;

Doch ihn zu rufen, Guelf, gebühret dir.

Den Boten wähl' und send' ihn deinem Neffen,

Und sag' ihm, wo du glaubst, er werd' ihn treffen.
[107]

27.

Nun aber spricht, von seinem Sitz erhoben,

Der Dänenheld: Mich send' als Boten fort!

Das edle Schwert, ihm ausersehn von oben,

Ich bring' es ihm, auch an den fernsten Ort. –

Schon oft gab Dieser seines Muthes Proben,

Und Guelf vernimmt mit Freuden dieses Wort.

Er willigt ein, und giebt zum Weggenossen

Ihm den Ubald, der klug ist und entschlossen.


28.

In seiner Jugend sah Ubald auf Reisen

Der Sitten mancherlei und manches Land,

Die Erd' umwandernd von des Poles Kreisen

Bis zu der Aethiopen heißem Sand,

Und lernte Sprachen, Sitten, Lebensweisen,

Um Klugheit einzuhandeln und Verstand.

Im reifern Alter ward er dann Gefährte

Des edeln Guelf, der sehr ihn liebt' und ehrte.


29.

Den Beiden ward das Ehrenamt zu Theile,

Rinalden heimzurufen zu der Schaar,

Und dahin lenkte Guelf der Boten Eile,

Wo Bohemund des Landes Herrscher war;

Denn daß der Held in Antiochien weile,

Ging das Gerücht, und Jeder hielt's für wahr.

Doch Peter, welcher sieht nach falschem Orte

Den Lauf gerichtet, unterbricht die Worte,
[108]

30.

Und sagt: O Ritter, folget ihr, betrogen

Vom Ruf des Volks, dem allgemeinen Wahn,

So folgt ihr einem Führer, keck, verlogen,

Und habt, verirrt, umsonst den Weg gethan.

Zum nahen Askalon, wo seine Wogen

Ein Strom ins Meer ergießt, lenkt eure Bahn.

Ein Freund von uns wird euch allda erscheinen;

Ihm glaubt, denn seine Worte sind die meinen.


31.

Viel sieht er selbst, und viel von eurer Reise,

Die ich seit langer Zeit vorausgesehn,

Theilt' ich ihm mit; ihr werdet ihn, wie weise

Der Führer ist, auch so gefällig sehn.

Er spricht's, und mehr verlangen von dem Greise

Nicht Karl noch sein Begleiter zu erspähn;

Vielmehr sind sie beeilt, dem nachzuleben,

Was ihm der Geist der Gottheit eingegeben.


32.

Sie nehmen Abschied, und so rasch von hinnen

Treibt sie ihr Drang, daß, sonder Aufenthalt,

Sie gleich den Weg gen Askalon beginnen,

Wo sich am Ufer bricht des Meers Gewalt.

Und ehe noch den angestrengten Sinnen

Der Wogen dumpf Gebraus entgegen hallt,

Kommt man an einen Fluß, deß rasche Wellen

Von neuer Flut durch neuen Regen schwellen;
[109]

33.

So daß sein Strom, vom Bett nicht mehr umfangen,

An Schnelle ringt mit Pfeilen um den Preis.

Indeß sie stehn und zweifeln und verlangen,

Erscheinet ihrem Blick ein würd'ger Greis,

Mit Buchenlaub bekränzt, in einem langen

Gewand aus Linnen, rein und glänzend weiß.

Er schwingt den Stab und geht auf flüss'gen Wegen,

Mit trocknem Fuß, dem Stromeslauf entgegen.


34.

Wie, wann der Strom, nicht fern dem Nordpolkreise,

Im Winter hart und unbeweglich ruht,

Die Bauerdirnen manchmal, schaarenweise,

Hingleiten auf dem Rhein, mit sicherm Muth:

So schreitet er auf dem bewegten Gleise

Der nicht gefrornen und nicht harten Flut,

Und naht den Beiden, die vom Landungsorte

Ihm staunend zugesehn, mit diesem Worte:


35.

Beschwerlich, Freunde, voll von Müh' und Schrecken

Ist euer Pfad; wohl braucht ihr Führerhand.

Der, den ihr sucht, ist fern von diesen Strecken,

Entführt in feindlich unwirthbares Land.

Wie viel, wie viel noch müsset ihr vollstrecken!

Wie manches Meer durcheilen, manchen Strand!

Ausdehnen muß sich eures Forschens Lenkung

Noch über der bekannten Welt Umschränkung.
[110]

36.

Doch folgt mir jetzt zum tief verborgnen Grunde,

Den mir der Erde Schooß zur Wohnung bot;

Von wicht'gen Dingen geb' ich dort euch Kunde,

Und die zu wissen euch am meisten noth.

Sprach's, und befahl dem Wasser, und zur Stunde

Gehorcht es, weichend, seinem Machtgebot.

Gleich Bergen hängt es rechts und links gebogen,

Und in der Mitte theilen sich die Wogen.


37.

Er führt die Beiden in die tiefsten Schlüfte,

Die sonst des Stroms Gewässer überwallt.

Ein schwaches Licht durchdämmert diese Grüfte,

Wie der nicht volle Mond den dichten Wald.

Doch sehn sie weite, tiefe Wasserklüfte,

Woraus der Erdenadern jed' entwallt,

Die sprudeln mag im Born, im Flusse gleiten,

Im Teich sich stauen, sich im See verbreiten.


38.

Hier sehen sie des Po geheime Quelle,

Des Euphrat, Ganges und Hydaspes Born,

Des Tanais, des Ister dunkle Zelle;

Und selbst der Nil zeigt sein verstecktes Horn.

Ein tiefrer Strom vermischt in seiner Welle

Quecksilber mit gediegnem Schwefelkorn;

Die Sonne läutert dann durch ihre Gluten

Und kocht zu Silber oder Gold die Fluten.
[111]

39.

Und rings umher an seinem reichen Strande

Blühn edle Stein' in bunter Farbenpracht,

Hell strahlend durch die unterird'schen Lande,

Wie Fackelglanz in grauenvoller Nacht.

Der himmlische Sapphir in blauem Brande,

Der Hyacinth, der fröhliche Smaragd,

Der feste Diamant und der Karfunkel

Verscheuchen hier, wetteifernd, jedes Dunkel.


40.

Die Krieger wandeln wie betäubt, und dorten,

Wo Alles ihnen neu und seltsam ist,

Gelangt ihr Geist vor Wundern nicht zu Worten.

Doch endlich fragt Ubald, nach langer Frist:

Sprich, Vater, wo wir sind, zu welchen Orten

Du uns geleitest, wer du selber bist.

Ist dieses Wahrheit? ist es Traum und Schatten?

Betäubung will kein Urtheil mir gestatten.


41.

Ihr seid im Erdenschooß, der alle Dinge

In sich erzeugt, giebt Jener ihm Bericht,

Und ihr allein, wenn ich nicht mit euch ginge,

Durchdrängt sein festes Eingeweide nicht.

Mein Felsenschloß, wohin ich jetzt euch bringe,

Erstrahlt euch bald in wundervollem Licht.

Ich ward als Heid' erzeugt; doch Gottes Gnade

Gebar von neuem mich im heil'gen Bade.
[112]

42.

Nicht durch die Kraft der bösen Engelschaaren

Verricht' ich solche Wunder, als ihr schaut;

Noch zwing' ich je – Gott möge mich bewahren! –

Cocyt und Phlegethon durch Rauch und Laut.

Den Spuren folgend, such' ich zu erfahren

Was sich für Kraft verbirgt in Quell und Kraut,

Und acht' auf der Natur geheimes Wirken,

Der Sterne Lauf in himmlischen Bezirken.


43.

Nicht immer ist in unterird'schen Grüften,

Vom Himmel fern, mein stiller Aufenthalt;

Oft wohn' ich auch in freien Bergeslüften,

Bald auf dem Libanon, dem Carmel bald.

Dort zeigt sich mir, enthüllt von Erdendüften,

Des Mars, der Venus wechselnde Gestalt,

Und jedes Sterns rasch oder langsam Rollen,

Und seines Blicks Huldlächeln oder Grollen.


44.

Und unter mir, bald einzeln, bald in Heeren,

Seh' ich die Wolken, schwarz und irisbunt,

Wie sie den Regen und den Thau gebären;

Mir wird des Windes schräge Richtung kund,

Und wie der Blitz entglüht in Wolkensphären

Und schlängelnd zuckt herab zum Erdengrund.

So den Kometen nah, den Lichtern allen,

Empfand ich ehmals an mir selbst Gefallen.
[113]

45.

In meines Wahns zufriednem Selbstgenusse

Betrachtet' ich mein Wissen, stolz und dreist,

Als Maaßstab von unfehlbar sicherm Schlusse

Für alles, was dem Schöpfer möglich heißt.

Doch als eu'r Peter mir am heil'gen Flusse

Das Haupt besprengt' und wusch den trüben Geist:

Da hob er meinen Blick und zeigt' ihm klüglich,

Wie schwach er sei an sich und wie betrüglich.


46.

Ich sah, was Sonnenglanz dem Nachtgefieder,

Sei unserm Geist der ew'gen Wahrheit Macht,

Und blickte lächelnd auf mich selbst hernieder,

Auf jenen Tand, der mich so stolz gemacht.

Indeß, wie Er geboten, nehm' ich wieder

Die vor'ge Kunst und Lebensweis' in Acht;

Doch bin ich wohl ein andrer Mensch zum Theile,

Da ich nur Ihm gehorch', in Ihm verweile,


47.

Und ruh' in Ihm. Er giebt Gebot und Lehre,

Als Herr und Meister unsrer Wissenschaft;

Auch läßt er manchesmal, zu seiner Ehre,

Uns Thaten thun, nicht unwerth seiner Kraft.

Jetzt sorg' ich, daß zurück zum Frankenheere

Der starke Held gelang' aus ferner Haft;

Denn Er befiehlt's. Ich harrt' auf euer Kommen

Seit Langem schon, da ich's von Ihm vernommen.
[114]

48.

So redend, führt der fromme Greis die Beiden

Zu seiner Wohnung, seinem Ruhsitz fort.

Felshöhlen gleicht das Aeußre, doch durchschneiden

Viel Säl' und Zimmer den geraumen Ort.

Was nur die Erd' in ihren Eingeweiden

Kostbares, Reiches nährt, ist alles dort

Im höchsten Glanz, und was zum Schmuck erkoren,

Ist nicht durch Kunst gemacht, vielmehr geboren.


49.

Rasch und gewandt die Gäste zu bedienen,

Erschien sogleich der Hausgenossen Schaar.

Auf einem Tisch von Silber bot man ihnen

Gefäße von Krystall und Golde dar.

Doch als die Ritter nun gesättigt schienen

An Speis' und auch ihr Durst befriedigt war,

Da sprach der Greis: Zeit ist's, daß ich enthülle,

Was eurer Wünsche sehnlichsten erfülle.


50.

Dann fing er an: Armidens Werk' und Listen

Sind euch gewiß, zum Theil, bekannt genug;

Wie sie ins Lager kam, wie sie den Christen

Der Ritter viel' entriß durch schlimmen Trug.

Auch wisset ihr, daß sie die schwer Vermißten,

Treulose Wirthin, dann in Fesseln schlug

Und ließ sie, wohl bewacht, nach Gaza bringen,

Und daß sie Freiheit unterwegs empfingen.
[115]

51.

Nun meld' ich euch den Fortgang und das Ende;

Wahr ist die Kund' und euch noch unbekannt.

Als sie vernahm, wer ihr die Beut' entwende,

Auf deren Raub sie so viel Kunst gewandt,

Da biß sie sich vor Schmerz in beide Hände

Und sprach zu sich, von wildem Zorn entbrannt:

Ha, nimmer soll er an dem Ruhm sich laben,

So viel Gefangne mir geraubt zu haben!


52.

Befreit' er Andre, werd' er selbst gefangen,

Und dulde die für sie bestimmte Pein!

Doch dies genügt mir nicht; ich will's erlangen,

Ihr ganzes Heer dem Untergang zu weihn.

Nun spinnt sie aus ihr böslich Unterfangen,

Wovon ich jetzt euch Kunde will verleihn.

Sie sucht den Ort, vom Blut der Schaar geröthet,

Die jüngst Rinald besiegt, zum Theil getödtet.


53.

Hier fand sie seine Wehr, zerhau'n von Streichen,

Denn Heidenwaffen hatt' er sich gewählt,

Vermuthlich, weil ein unbekanntes Zeichen

Auf seinem Pfad gewisser ihn verhehlt.

In diese hüllt sie eine jener Leichen,

Doch der des Hauptes sichres Merkmal fehlt,

Und legt sie an den Fluß, wo, wie sie wußte,

Bald eine Frankenschaar sich zeigen mußte.
[116]

54.

Leicht war's ihr möglich, dies voraus zu wissen;

Denn tausend Boten sandte sie umher,

Das Christenlager auszuspähn beflissen,

Und Jedes Abzug, Jedes Wiederkehr.

Oft auch beruft sie aus den Finsternissen,

Zu ihrem Unterricht, der Geister Heer.

Drum wußte sie den Leichnam so zu legen,

Wie's dienlich war des bösen Truges wegen.


55.

Sie stellt sodann den Schlau'sten ihrer Leute,

Als Hirt vermummt, nicht fern von diesem Ort;

Und was er thu' und wie den Vorfall deute,

Giebt sie ihm an, und er befolgt ihr Wort.

Er sprach mit eurer Kriegerschaar und streute

Des Argwohns Saamen, der, genährt sofort,

Ausfruchtet' Haß und Zwist und Zorneskrämpfe,

Ja, endlich Aufruhr fast und Bürgerkämpfe.


56.

Denn Viele glaubten, daß durch Gottfrieds Tücke –

So wollte sie's – Rinald sein Ende fand,

Obwohl der Wahn, dem Christenheer zum Glücke,

Beim frühsten Strahl der Wahrheit schnell verschwand.

So macht' ich euch die ersten Probestücke

Der List Armidens bis hieher bekannt;

Vernehmet nun, wie sie mit wildem Streben

Rinalden folgt', und was sich drauf begeben.
[117]

57.

Schnell geht sie, auf den Anstand sich zu stellen,

Als schlaue Jägerin. Bald kommt er an,

Wo der Oront sich theilt, und seine Wellen,

Zwei Armen gleich, ein Inselchen umfahn.

Und eine Säule sieht er an den Schwellen

Des Ufers stehn; nicht ferne liegt ein Kahn.

Er schaut am weißen Marmor mit Vergnügen

Die schöne Kunst und liest in goldnen Zügen:


58.

Wer du auch bist, den auf der Wanderreise

Will' oder Zufall an dies Ufer trägt:

Die Sonn' erschaut rings auf dem Erdenkreise

Nicht größre Wunder, als dies Eiland hegt.

Willst du sie sehn, so komm! Unkluger Weise

Wird gleich Rinald zur Ueberfahrt bewegt,

Und weil der Kahn, die Knappen auch zu fassen,

Nicht Raum besitzt, muß er sie hier verlassen.


59.

Kaum angelangt, durchspäht er alle Räume

Mit irrem Blick, und sieht an jedem Ort

Nur Grotten, Bäche, Blumen, Gras und Bäume;

Drum wähnt er fast, ihn höhne jenes Wort.

Doch lockt des Plätzchens Anmuth, daß er säume,

So lieblich ist's; er weilt und setzt sich dort,

Und nimmt den Helm herab, um vom gelinden

Anhauch der Luft Erquickung zu empfinden.
[118]

60.

Er hört indeß ein neu Gebraus erschallen

Im nahen Fluß; rasch dreht er sein Gesicht

Und sieht im Strombett eine Woge schwallen,

Die wirbelnd stets sich in sich selber bricht.

Dann sieht er ihr ein blondes Haar entwallen,

Dann kommt ein holder Mädchenkopf ans Licht,

Dann Hals und Busen und der andern Glieder

Holdsel'ge Form, bis zu den Hüften nieder.


61.

So ist's, wann der Versenkung nächt'ger Scene

Leis' eine Göttin, eine Nymph' entschwebt.

Dies Mädchen, zwar nicht wirkliche Sirene,

Nur Zauberblendwerk, das den Sinn umwebt,

Erscheint dem Auge völlig so wie jene,

Die einst Tyrrheniens trugvoll Meer belebt.

Bezaubern muß ihr Blick, ihr Ton berauschen;

Die Schöne singt, und Luft und Himmel lauschen:


62.

O holde Jugend, wann im Lebenskreise

Der frische Mai dich noch mit Blumen schmückt,

Dann jage nicht nach eitlem Ruhm und Preise,

Der dein Gemüth mit falschem Glanz berückt!

Wer dem Vergnügen folgt, nur der ist weise,

Der, wie sie reift, die Frucht der Jahre pflückt.

So rufet die Natur, und deine Seele

Verstockest du dem gütigen Befehle?
[119]

63.

Was werft ihr, Thörichte! die süßen Gaben

Des Lenzes hin, der bald sich euch entreißt?

Nur Namen, Götzen, die kein Wesen haben,

Sind, was die Welt Verdienst und Tugend heißt.

Der Ruhm, o Stolze! der mit Wonnelaben

Eu'r Ohr bethört, so schön dem Auge gleißt,

Ist Echo, Traum, ja, Schatten nur vom Traume,

Den jede Luft hinwegnimmt, gleich dem Schaume.


64.

Genieße keck der Leib, und froher Weile

Befriedige der Geist den schwachen Sinn,

Vergess' entflohne Schmerzen, und beeile

Nicht durch des Leids Erwartung den Beginn.

Was kümmern ihn des Himmels Donnerkeile?

Mag er nur drohn und blitzen immerhin!

Das ist Verstand, das ist ein glücklich Leben;

So lehrt Natur, so hat sie's angegeben.


65.

So singt die Freche dem Rinald entgegen,

Und ihre Töne sind so mild und leicht,

Daß sie des Schlummers süße Lust erregen,

Die, unbezwinglich, langsam ihn beschleicht.

Kein Donner weckt' ihn mehr mit lauten Schlägen

Aus diesem Zustand, der dem Tode gleicht:

Da stürzt die Zaubrin von dem Ort der Wache

Hervor auf ihren Feind, voll heißer Rache.
[120]

66.

Doch als sie hinblickt nach dem holden Bilde,

Sieht seines Hauchs friedselig leises Wehn,

Sieht um sein Aug' ein Lächeln voller Milde –

Und schlüg' er's auf, was würde dann geschehn? –

Da hält sie schwankend ein, setzt aufs Gefilde

Sich zu ihm hin und fühlt den Zorn vergehn,

Und beugt sich über sein Gesicht und schmachtet,

Und scheint Narciß, der sich im Quell betrachtet.


67.

Und in ein Tüchlein sammelt sie mit scheuer,

Gelinder Hand von seiner Stirn den Schweiß,

Und kühlet ihn, schon jetzt ihr werth und theuer,

Durch sanftes Fächeln, mit besorgtem Fleiß.

So schmelzt – wer glaubt' es wohl? – ein schlummernd Feuer

Geschlossner Augen ihres Herzens Eis,

Das, demanthart, umzog die sanftern Triebe,

Und ihre Feindschaft löst sich auf in Liebe.


68.

Schön blühende Ligustern, Lilien, Rosen,

Die sie dem lieblichen Gestad' entrafft,

Verflicht sie nun mit neuer Kunst zu losen,

Doch zähen Banden von gewalt'ger Kraft.

Hals, Arm' und Füße des Vertheid'gungslosen

Umwindet sie und hält ihn so in Haft,

Läßt ihn, im Schlaf, auf ihren Wagen bringen

Und eilt, mit ihm sich in die Luft zu schwingen.
[121]

69.

Sie nimmt den Weg nicht nach Damaskus Lande,

Noch zu der Burg, die im Gewässer liegt;

Voll Eifersucht ob diesem theuern Pfande,

Voll Schaam, daß so die Liebe sie besiegt,

Flieht sie zum Meer, wohin von unserm Strande

Nie oder selten sich ein Schiff verfliegt.

Dort wählt sie, fern von jedem unsrer Porte,

Ein Eiland sich zum stillen Wohnungsorte;


70.

Ein Eiland, dem, nebst andern jener Strecke,

Die Glückesgöttin ihren Namen leiht.

Hier wählt sie einen Berg nach ihrem Zwecke,

Wüst, unbewohnt, gehüllt in Dunkelheit,

Und giebt, durch Zauber, rings ihm eine Decke

Von tiefem Schnee, das Haupt nur bleibt befreit

Und grün und lieblich; und zum Sitz der Freude

Schafft sie an einem See ein Prachtgebäude,


71.

Wo ihrem Freund, in weichem Liebeschmachten,

Bei ew'gem Mai die Wonnetag' entfliehn.

In so verborgner Ferne müßt ihr trachten

Der schnöden Haft den Jüngling zu entziehn,

Und siegen ob der Eifersücht'gen Wachten,

Die Berg und Schloß vertheidigend umziehn.

Auch fehlt nicht, wer euch leit' an jene Küste

Und euch zum großen Werk mit Waffen rüste.
[122]

72.

Ein Weib, von Ansehn jung und alt von Jahren,

Wird euch erscheinen an des Flusses Rand.

An langen, um die Stirn geflochtnen Haaren

Erkennt ihr sie, am schillernden Gewand.

Sie wird mit euch das hohe Meer durchfahren

Weit schneller, als der Aar den Fittig spannt,

Der Blitz entfliegt; und auch beim Wiederkehren

Wird sie Geleit nicht minder treu gewähren.


73.

Am Fuß des Zauberbergs wird euch der neuen

Pythonen zischendes Gewürm empfahn;

Mit offnem Schlund drohn Bären euch und Leuen,

Der Eber sträubt den borst'gen Rücken an.

Doch, bald erschreckt durch meiner Gerte Dräuen,

Wird, wo sie rauscht, kein Ungethüm sich nahn.

Dann aber wird – ich will es nicht verschweigen –

Mehr der Gefahr sich auf dem Gipfel zeigen.


74.

Dort fließt so klar und lieblich eine Quelle,

Daß, wer sie sieht, begehrt von ihrer Flut;

Allein sie birgt in der krystallnen Helle

Ein heimlich Gift, das böse Wirkung thut.

Ein kleiner Zug aus ihrer kühlen Welle

Berauscht den Geist und macht ihn frohgemuth:

Dann fühlt der Mensch zum Lachen sich getrieben,

Das immer anwächst, bis er todt geblieben.
[123]

75.

Deßhalb muß eure Lippe mit Verachten

Die tödtlich trügerische Flut verschmähn;

Auch dürft ihr nicht nach jenen Speisen trachten,

Die lockend dort am grünen Ufer stehn,

Noch nach den Mädchen, die mit holdem Schmachten

Und süßen Tönen euch zu fangen spähn.

Verhöhnet ihre Blick' und Schmeichelworte,

Und tretet ein in die erhabne Pforte.


76.

Im Innern sind vielfach verschlungne Gleise,

Ummauert, ein verworrnes Labyrinth;

Allein ein Riß belehrt euch, welcher Weise

Ihr ohne Fehl den Ausgang dort gewinnt.

Ein Garten liegt inmitten dieser Kreise,

Wo Liebeshauch von jedem Zweige rinnt.

Dort werdet ihr, im Schooß der grünen Auen,

Die Zauberin und ihren Ritter schauen.


77.

Hat sie hernach aus jenem Lustgefilde,

Fern vom Geliebten, ihren Schritt gewandt:

Dann nahet ihm, bewaffnet mit dem Schilde,

Den ich euch geb', aus hellem Diamant;

Daß er sich selber schau' im Spiegelbilde,

Gehüllt in weich unmännliches Gewand.

Voll Schaam und Zorn wird er sich dann ermannen

Und schnöde Lieb' aus seiner Brust verbannen.
[124]

78.

Nichts bleibt mir übrig jetzt, euch mitzutheilen,

Als daß ihr wandeln sollt auf sichrer Bahn,

Und könnt den innersten, geheimsten Theilen

Des vielverflochtnen Wunderbau's euch nahn;

Denn euern Lauf verhindern, noch verweilen,

Kann keine Macht der Zauberei fortan.

Armida selber hat von euerm Kommen,

Da solche Kraft euch leitet, nichts vernommen.


79.

Gleich sicher auch sollt ihr von dannen scheiden,

Und eurer Heimkehr droht kein Ungemach.

Doch nun ist Zeit, am Schlummer euch zu weiden;

Denn morgen mit dem Tageslicht seid wach.

So spricht der Greis und führt die wackern Beiden

Zur Ruh' in ihr bestimmtes Schlafgemach.

Dort läßt er sie in sinnendem Vergnügen,

Um auch sich selbst zur Ruhe zu verfügen.

Quelle:
Torquato Tasso: Das Befreite Jerusalem. Teil 2, Berlin 1855, S. 98-125.
Lizenz:
Kategorien:
Ausgewählte Ausgaben von
Das befreite Jerusalem
Befreites Jerusalem (1-2)
Torquato Tasso's Befreites Jerusalem, Volumes 1-2 (German Edition)
Befreites Jerusalem

Buchempfehlung

Gellert, Christian Fürchtegott

Die zärtlichen Schwestern. Ein Lustspiel in drei Aufzügen

Die zärtlichen Schwestern. Ein Lustspiel in drei Aufzügen

Die beiden Schwestern Julchen und Lottchen werden umworben, die eine von dem reichen Damis, die andere liebt den armen Siegmund. Eine vorgetäuschte Erbschaft stellt die Beziehungen auf die Probe und zeigt, dass Edelmut und Wahrheit nicht mit Adel und Religion zu tun haben.

68 Seiten, 4.80 Euro

Im Buch blättern
Ansehen bei Amazon

Buchempfehlung

Geschichten aus dem Biedermeier. Neun Erzählungen

Geschichten aus dem Biedermeier. Neun Erzählungen

Biedermeier - das klingt in heutigen Ohren nach langweiligem Spießertum, nach geschmacklosen rosa Teetässchen in Wohnzimmern, die aussehen wie Puppenstuben und in denen es irgendwie nach »Omma« riecht. Zu Recht. Aber nicht nur. Biedermeier ist auch die Zeit einer zarten Literatur der Flucht ins Idyll, des Rückzuges ins private Glück und der Tugenden. Die Menschen im Europa nach Napoleon hatten die Nase voll von großen neuen Ideen, das aufstrebende Bürgertum forderte und entwickelte eine eigene Kunst und Kultur für sich, die unabhängig von feudaler Großmannssucht bestehen sollte. Dass das gelungen ist, zeigt Michael Holzingers Auswahl von neun Meistererzählungen aus der sogenannten Biedermeierzeit.

434 Seiten, 19.80 Euro

Ansehen bei Amazon