12.

[199] Denn wir warten auf dich, Herr, im Wege deiner Rechte; des Herzens Lust steht zu deinem Namen und deinem Gedächtnis. Von Herzen begehre ich dein des Nachts; dazu mit meinem Geist in mir wache ich früh zu dir. Jes. 26, 8. 9


Wenn Gott die Seinen führt im Wege der Gerichten,

Da sich der Herr verbirgt und alles dunkel scheint,

So gehet doch nach ihm ihr Denken und ihr Dichten,

Des Herzens Lust nur Gott und seinen Willen meint,

Ihr stetes Herzens-Ach, ihr inniges Begehren

Geht nur nach ihrem Schatz auch in der dunkeln Nacht,

Sie warten, ohne sich zur Kreatur zu kehren,

Ihr Geist, so spät als früh, zu Gott alleine wacht.


Quelle:
Gerhard Tersteegen: Geistliches Blumengärtlein. Stuttgart 1956, S. 199.
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