93.

[246] Du warst geziert mit eitel Gold und Silber und gekleidet mit eitel Leinwand, Seide und Gesticktem. Du aßest auch eitel Semmel, Honig und Öl und warst überaus schön und bekamst das Königreich. Und dein Ruhm erscholl unter die Heiden deiner Schöne halben, welche ganz vollkommen war durch den Schmuck, so ich an dich gehängt hatte, spricht der Herr Herr. Aber du verließest dich auf deine Schöne, usw. Ich aber streckte meine Hand aus wider dich usw. Hes. 16, 13-15 und 27


Wie köstlich ist die Zierd' der innerlichen Seelen,

Ihr sanft' und stiller Geist, ihr Wesen unverrückt;[246]

Es sind die Tugenden und Gnaden nicht zu zählen,

Womit Jehova selbst die werte Braut geschmückt!

Sie hat ein Königreich, am vollen Tisch sie sitzet,

Durch Gottes Herrlichkeit wird sie vollkommen schön,

Doch wenn sie sich auf sich und ihre Schöne stützet

Und sich gemeine macht, o weh, wie wird es gehn!


Quelle:
Gerhard Tersteegen: Geistliches Blumengärtlein. Stuttgart 1956, S. 246-247.
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Geistliches Blumen-Gärtlein Inniger Seelen; Oder kurtze Schluß-Reimen, Betrachtungen und Lieder uber allerhand Warheiten des Inwendigen Christenthums ...: [Reprint of the Original from 1735]