[Durch lichte Liebe wird das Leid zum Liede]

[207] Durch lichte Liebe wird das Leid zum Liede,

Schnell fachen sich in Gluth an helle Kerzen,

Das rothe Leben brennt im tiefen Herzen

Und stumme Freude wird beredter Friede.


Willkommen denn! thörigt, wer euch vermiede,

Ihr heilgen Thränen, tiefe Trauer, Schmerzen

Sind Wunden, worinn Liebe treibt ihr Scherzen.

Wahn, holder, bleib auf meinem Augenliede,


Bewohne Geist und Sinn: wer dich vertriebe,

Der nähme meinem Geist das Licht der Seele,

Das, was ich suche stets, das Unbekannte.


Ich weiß selbst nicht, wonach mein Herz entbrannte,

Wonach in Thränen ich mich lechzend quäle. –

Sucht auch die Liebe mehr noch als die Liebe?

Quelle:
Ludwig Tieck: Gedichte. Teil 1, Heidelberg 1967, S. 207-208.
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