In der Art von Paul Verlaine

[123] Der Mondschein hat mir gegeben

Die Maske vom nächt'gen Saturne,

Der schweigend neigt seine Urne,

Den blass seine Monde umschweben.


Ohne Worte zittert ein Sang

Mit duftgem, verstimmtem Akkord

In dem müden Herzen fort,

O welch trüber, fröstelnder Klang!


Ihr alle habt gütig verziehen,

Wenn einer euch Wunden geschlagen,

Wie ich den vergangenen Tagen,

Die den Putz ferner Jugend geliehen.


So vergeb ich dem leisen Trug,

Weil ein wenig Lust er gebracht,

Wann ein eitler Wunsch mir gelacht,

Verworren und schmerzlich genug.

Quelle:
Verlaine, Paul: Ausgewählte Gedichte. Leipzig 1983, S. 123-124.
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