Mecheln

[68] Fernher sucht des Windes Flügel

Mit den Wetterfahnen Streit,

Auf des Schöffen Schloss, wo weit

Schiefer glänzt und rote Ziegel

Auf der Wiesen hell Gebreit.


Eschen, wie im Märchen, ziehen

Tausend Wellen rings durch das

Weite Land, so zart und blass.

Die Sahara der Prärien

Prangt mit Klee und weissem Gras.


Die Waggons ziehn leise ihre

Bahn durchs Land, das friedlich ruht.

Schlaft ihr Kühe, schlummert gut

In der Ebne, sanfte Stiere,

Mit des Blicks gedämpfter Glut.


Lautlos sanft dahingetrieben

Wird ein jeglicher Waggon

Sacht ein plaudernder Salon,

Wo die schöne Flur wir lieben,

Wie geschmückt für Fénelon.


Quelle:
Verlaine, Paul: Ausgewählte Gedichte. Leipzig 1983, S. 68-69.
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