Mandoline

[38] Sie, die klimpern auf den Saiten,

Und die Schönen, welche lauschen,

Tauschen matte Höflichkeiten,

Wo die grünen Zweige rauschen.


Tircis und Aminte sind es,

Auch Clitander darf nicht fehlen.

Damis, um manch spröden Kindes

Herz mit zartem Reim zu stehlen.


Ihrer langen Schleppen Seide,

Ihre Westen, ihre glatten,

Ihre Feinheit, ihre Freude,

Ihre weichen, blauen Schatten


Wirbeln, wo der Mond verdüstert

Ros'ger bald erscheint, bald grauer,

Und die Mandoline flüstert

In des Abendwindes Schauer.

Quelle:
Verlaine, Paul: Ausgewählte Gedichte. Leipzig 1983, S. 38-39.
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